#ScaryBooks für #HalloweenLovers Tag 1


Ich freue mich, euch heute die Horrorautorin Tanja Hanika und ihren Kurzroman "Fürchte die Schatten der Nacht" vorstellen zu dürfen.
Sie wurde 1988 in Speyer geboren, studierte Germanistik und Philosophie an der Uni Trier und lebt heute mit Mann, Sohn und zwei Katzen in der Eifel. Eine Kinderversion vom Bram Stoker "Dracula" war ausschlaggebend für ihren Wunsch, nicht nur zu lesen, sondern auch selbst Geschichten zu verfassen. In den letzten Jahren hat sie etliche Kurzgeschichten in Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht. Neuerdings widmet sich Tanja Hanika längeren Geschichten, die sie als Self-Publisher bei Amazon veröffentlicht. So sind mit der Zeit schon eine beträchtliche Anzahl an Horrorgeschichten zusammengekommen, von denen ich mit Sicherheit noch einige lesen werde.
Wenn ihr mehr erfahren wollt, schaut einfach auf ihre Autoren-Homepage:
http://tanja-hanika.de



"Fürchte die Schatten der Nacht":


Klappentext: In Jennas Welt sind Vampire keine Gentlemen. Sie sind blutrünstige, seelenlose Bestien, die in der Dunkelheit lauern, um sich am Blut ihrer Opfer zu laben und sie zu ihresgleichen zu machen. Dennoch ist Jenna gezwungen, eines Nachts für ihren jüngeren Bruder das Haus zu verlassen. Danach steht ihre Welt kopf: Sie fällt einem Fremden in die Arme und möchte sich fortan öfter in die Finsternis hinauswagen, um an seiner Seite zu sein. Doch man kann sich nicht davor wappnen, was in den Schatten der Nacht geschehen mag.

Mir hat dieses Buch sehr gefallen, denn es ist eine gelungene Mischung aus Vampirgrusel und Liebe. Die Geschichte und Sprache ermöglicht es einem, schnell in die Story abzutauchen und die Seiten fliegen nur so dahin. Es war mir nur schwer möglich das Buch aus der Hand zu legen. Die Fragen zum Inhalt, die beim Lesen offen blieben, hat die liebe Tanja Hanika im Interview schlüssig beantwortet und so für mich ein rundes Lesevergnügen geschaffen. Ich kann dieses Buch jedem Vampir-Freund ans Herz legen. Auch diejenigen, die Fantasy-Romance mögen, sind hier absolut richtig. Wie bereits erwähnt, hatte ich das Vergnügen, dass mir die Autorin Rede und Antwort stand. Lest selbst, was sie zu meinen Fragen gesagt hat...

Interview Tanja Hanika


1. Viele Kritiker verteufeln Halloween als neumodisches Phänomen aus Amerika, hinter dem eine riesige Industrie steckt und Geld verdient. Einige sehen auch im Vormarsch dieser fremdartigen Festivitäten eine Gefährdung traditioneller christlicher Feiertage. Hat Halloween eine spezielle Bedeutung für dich? 
Für mich ist Halloween schon seit vielen Jahren einfach ein Tag, an dem man als Horrorfan jede Menge Spaß haben kann. Ganz losgelöst von Christentum oder Profitgewinn irgendwelcher Konzerne, verbringe ich den Tag, wie es meinen Lieben und mir gefällt.

2. Ich kann mich da nicht wirklich festlegen, aber was ist dein liebster Horrorfilm?
Das ist schwierig! Zu meinen Lieblingshorrorfilmen gehört wegen seiner Atmosphäre definitiv „Sleepy Hollow“. Aber „Cabin in the Woods“ hat mir auch sehr gut gefallen. Generell gibt es da je nach Stimmung unterschiedliche Filme, die ich mir immer wieder gerne ansehe. Zum Beispiel: „Freddy vs. Jason“, „The Ring“, „Evil Dead“(Remake) oder Zombiefilme jeder Art, am liebsten die beiden „28“-Filme.

3. Ich liebe Horrorfilme, allerdings nur in Gesellschaft. Wenn du Horrorfilme schaust, lieber alleine oder in der Gruppe?
Psychohorrorfilme schaue ich am liebsten mit meinem Mann oder in der Gruppe. Sonst ist die Versuchung zu groß, mal kurz die Hand vor die Augen zu halten. Aber wenn es „nur“ blutig zugeht wie in Zombiefilmen, schaue ich so etwas auch mal alleine.

4. Welche Art von Horror liegt dir am nächsten? Splatter oder der Psychohorror, der unter die Haut geht? 
Auf jeden Fall Psychohorror. Splatter habe ich schon zu viel gesehen, als dass es mich erschrecken könnte. Ich finde das eher anatomisch interessant als gruselig. Aber auf die Psychofilme lasse ich mich gerne ein und fiebere mit. Und ich gebe es zu: Ich bin recht schreckhaft bei plötzlichen lauten Geräuschen.

5. Liest du Horrorbücher, wenn ja, von wem und was?
Ich lese als Horrorautorin am liebsten auch Bücher in diesem Genre. Egal in welche Richtung. Meine Lieblingsautoren sind Poe, King, E.T.A. Hoffmann und Richard Laymon, da einzelne Werke zu nennen würde ausufern. Ich versuche meine Lesezeit möglichst vielfältig zu gestalten und verschiedene Autoren auszuprobieren. Zuletzt fand ich Malermans „The Birdbox“ richtig klasse. Und die alten Schauerromanklassiker kann man auch immer wieder lesen.

6. Welche Gruselgestalten faszinieren dich und warum?
Da gibt es keine bestimmten Gestalten, für die ich mich entscheiden könnte. Wenn die Geschichte passend angelegt ist, dann kann mich da alles mitreißen. Ich mag düstere Figuren, bei denen man als Leser nachvollziehen kann, weshalb sie böse sind oder böse handeln. Oft faszinieren mich in den Romanen, die ich lese, die Antagonisten besonders. Aber die hirntoten Zombies haben auch ihren Charme.

7. Vor was hast du dich als Kind gefürchtet und geht es dir heute noch so? 
Mich hat schon immer meine eigene Fantasie am meisten gegruselt. Als Kind hatte ich Angst vor möglicherweise bedrohlichen / unheimlichen Dingen, die man sich als Kind vorstellt. Beispielsweise wenn es dunkel ist und man nicht weiß, was da in der Ecke einem auflauert. Oder etwas wie in dem Film „The Tooth Fairy“, das einen umbringt, wenn man es erblickt. Den Gedanken finde ich heute noch unheimlich.

8. Wenn du dich in der Halloween-Nacht in eine beliebige Figur oder Gestalt verwandeln könntest, in was würdest du dich verwandeln?
Vielleicht in eine Fledermaus. Dann könnte ich durch die Nacht flattern und Leute schrecken.

9. Bei mir wäre es definitiv die Schwiegermutter, aber wen würdest du gerne einmal heimsuchen?
Ich habe zum Glück eine ganz wunderbare Schwiegermutter, die muss niemand heimsuchen. Vielleicht Mathelehrer, die machen vielen Schülern das Leben schwer.

10. In meiner Zeit als Teenager war es cool, Gläserrücken oder ähnliches auszuprobieren. Hattest du jemals ein okkultes Erlebnis? 
Wir haben uns natürlich auch an Gläserrücken und Tarotkarten versucht. Passiert ist da selbstverständlich nichts. Wenn doch – ich gebe es zu -, dann war ich das. Also kann man nicht wirklich von einem Erlebnis sprechen, aber lustige Erinnerungen sind das allemal.

11. Es gibt sehr viele verschiedene Vampir-Interpretationen, was hat dich dazu bewogen deine Zombieähnlich zu gestalten? 
Ich kann glitzernde Vampire nicht leiden. Oder die, die zum Fenster reinklettern und spontan die ewige Liebe finden. Für mich haben sie als blutsaugende Bestien einen größeren Reiz. Ich wollte keine Gentlemen, ich wollte animalische Monster, die die Menschen nur als Beute sehen. Mein Ziel war es die Vampire als Feinde der Menschen darzustellen. Als triebgesteuerte Monster, die keine Seele mehr haben und die die Lebensweise der Menschen durch ihre Existenz bedrohen und einschränken. Vampire eben, von denen sich niemand wünscht gebissen zu werden oder sie draußen in der Nacht zu wissen.

12. Du schreibst, dass sie über geschärfte Sinne verfügen, aber wie kann man sich dann vor ihnen verstecken? Riechen sie das Blut nicht oder hören es im Körper rauschen? 
„Meine“ Vampire haben geschärfte Sinne, sind aber auch nicht unendlich stark. Sie haben so wie verschiedene Tiere eine bessere Wahrnehmung als Menschen, aber bleiben dennoch durch limitierte Fähigkeiten in ihrer Jagd eingeschränkt. So wie in der Natur auch. Ansonsten wäre es nicht möglich gewesen, ihnen Vampirjäger entgegenzustellen, die im Kampf eine Chance hätten.

13. In "Fürchte die Schatten der Nacht" beschreibst du, dass Vampire schon immer eine Bedrohung waren, deren Ursprung nicht auszumachen ist. Sie passen sich der Zeit und ihren Gegebenheiten an und schrecken auch nicht davor zurück, sich selbst zu töten, um genug Nahrung zu bekommen. Wenn jeder Vampir regelmäßig beim Trinken den Menschen wandelt, hat man doch theoretisch Zombiezustände. Binnen kürzester Zeit müsste die Anzahl der Vampire, die der Menschen übersteigen... Was passiert Abends? Rein theoretisch müsste bei der allgegenwärtigen Gefahr das nächtliche Leben doch komplett zum Erliegen gekommen sein, oder? Was passiert mit Kranken? Restaurants oder Kinos nur am Tag? Wie sieht das Nachtleben aus? Wie schützen sich die Menschen persönlich? Nur durch Verstecken? 
Das sind viele Fragen. Also von Anfang an: Das Zombieszenario passiert so nicht, weil ein Vampir nicht in einer Nacht mehrere Menschen aussaugt, sondern über längere Zeit vom Blut eines Opfers zehren kann. Außerdem gibt es ja die Vampirjäger, die versuchen die Zahl der Vampire möglichst klein zu halten oder diese sogar auszulöschen. Es entsteht damit so eine Art Gleichgewicht. Sobald die Dunkelheit es den Vampiren ermöglicht, ihren Unterschlupf zu verlassen, bleibt den Menschen keine andere Möglichkeit mehr, als sich zu verstecken. Ein Nachtleben ist damit tatsächlich gar nicht vorhanden. Man bleibt dort, wo es am sichersten ist, nämlich zu Hause. Die Menschen machen dieses Zuhause möglichst sicher, ob durch spezielles Schutzglas an den Fenstern oder stabilere Türen; sie müssen es verhindern, dass ein Vampir zu ihnen herein gelangen kann. Wer sich dennoch hinauswagt, muss damit rechnen, mit seinem Leben zu bezahlen. Wenn man allerdings Jenna heißt und diesen Typen trifft … Kranke, Alte oder schwache Menschen leben ebenso besonders gesichert. Es kommt im Kurzroman zwar kein Krankenhaus vor, aber ich habe mir diese Welt, in der sich die Menschheit an die Bedrohung durch die Vampire anpassen konnte, so vorgestellt, dass sie in den Grundsätzen unserer Welt möglichst stark gleicht. Krankenhäuser etc. wären demnach besonders „vampirsicher“ gebaut. Um auf den persönlichen Schutz der Menschen zu kommen: Man zieht sich einerseits als Durchschnittsmensch nachts zurück und hält sich versteckt. Ohne die Erfahrung und das Training eines Vampirjägers wäre es einem gar nicht möglich, einen Vampir zu töten. Deshalb bleiben sie defensiv. Es gibt natürlich andererseits immer welche, die leichtsinnig das Abenteuer auf der Straße suchen oder diejenigen, die wie Jenna gezwungen sind, hinauszugehen. Diesen Menschen bleibt nichts außer zu hoffen, dass kein Vampir ihren Weg kreuzt.

Kommentare

  1. Wow, das ist ja ein sehr ausführliches Interview. Es macht neugierig auf die Vampirwelt von Tanja Hanika, deren beschriebene Grundzüge mir einleuchten. Glitzernd habe ich mir Vampire nie vorgestellt, ich gehe davon aus, die stammen aus dem neonerleuchteten Reklamezwielicht der USA und haben es nie in mein Bücherregal geschafft.

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