Rezension zu Kerry Fishers "Die Liebe, das Glück und ein Todesfall"
Titel: Die Liebe, das Glück und ein Todesfall
Autor: Kerry Fisher
Verlag: Goldmann
Seiten: 416
ISBN: 978-3442482139
Preis: 9,99€ (Print) / 8,99€ (E-Book)
Erschienen: 03/2016
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Maia stellt
keine hohen Ansprüche ans Leben, aber etwas mehr als eine Sozialwohnung und ein
Couchpotato-Mann wäre schön. Mit diversen Putzstellen versucht sie, ihre kleine
Familie über Wasser zu halten – umso tiefer sitzt der Schock, als sie erfährt,
dass ihre Lieblingskundin, eine nette Professorin, verstorben ist. Doch dann
die Überraschung: Maia wurde im Testament bedacht, vielmehr: Maias Kinder. Aus
dem Nachlass soll das Geld für eine teure Privatschule bestritten werden. Und
plötzlich finden sich Maia und ihre Kinder in einer Welt wieder, in der ein
Leben ohne Bio-Obst und Geigenunterricht undenkbar ist – und in der ein
hinreißender Lehrer Maias Herz höher schlagen lässt ...
Als ich dieses liebevoll verspielte Cover gesehen habe, war mein
Interesse geweckt. Die rosa- und lilafarbenen Pastelltöne auf dem Weisen
Hintergrund mit den schwarzen Zeichnungen haben mich neugierig gemacht. Der
Klappentext hat zudem eine abwechslungsreiche und kurzweilige Lektüre
versprochen.
Schon nach den ersten Seiten wurde klar, ich hatte mich nicht
getäuscht. Der Debütroman der jungen englischen Autorin erinnert an eine
moderne Märchenadaption von Aschenputtel, nur dass es hier keine böse
Stiefmutter gibt, die der armen, schwerarbeitenden Frau das Leben schwer macht,
sondern hier ein fauler und einfältiger Ehemann und der harte Alltag einer
sozial schwachen Familie der Knackpunkt sind. Es war faszinierend in die
unterschiedlichen Welten abzutauchen. Auf der einen Seite die Welt der Reichen
und Schönen, die teure Privatschule und Wohltätigkeitsveranstaltungen, auf der
anderen Seite das harte Leben einer Mutter, die mit Putzen den Lebensunterhalt
mehr schlecht als recht ihrer Familie bestreitet und am Ende trotzdem nicht
weiß, wie sie alle Rechnungen bezahlen soll.
Sehr eindrücklich und mit einer angenehm flüssigen Sprache, die mich
das Buch hat „durchsuchten“ lassen, beschreibt Kerry Fisher die zwei Parallelwelten,
die Seite an Seite existieren und doch so fern scheinen. Alle Figuren im Buch
wurden von der Autorin mit viel Liebe zum Detail beschrieben und haben
interessante und lebensnahe Charakterzüge, die es mir leicht gemacht haben,
mich in die Situation hineinzuversetzen. Unterschiede, wie zum Beispiel beim
Sprechen, hat Kerry Fisher authentisch und anschaulich herausgearbeitet, so
dass man sie auch visuell wahrnimmt. Das Buch hat mich emotional sehr bewegt
und die verschiedensten Gefühle während des Lesens bei mir hervorgerufen.
Manchmal wollte ich die Protagonistin Maia einfach nur schütteln, mal in den
Arm nehmen und ab und an konnte ich herzhaft lachen.
Ein sehr kurzweiliger und absolut charmanter Frauenroman, der eine
moderne englische Märcheninterpretation von Aschenputtel liefert. Sozialschwach
meets Superreich, ein spannender und unterhaltsamer Einblick in die
unterschiedlichen Lebensweisen und die damit verbundenen Probleme und
Privilegien. Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen, denn ich konnte es
nicht aus der Hand legen. Angenehme Sprache, eine tolle Story und der typisch
englische Charme machen dieses Buch zu einem absoluten Lesegenuss.
Schöne Rezension!
AntwortenLöschenIch habe es auch hier und es steht als nächstes auf dem Plan. Freue mich jetzt schon richtig drauf!
Liebe Grüße
Vanny
Ich hatte es gesehen und wollte es unbedingt lesen :-) Es war viel zu schnell durch :-)
LöschenViel Spaß bei der Lektüre :-) Bin gespannt, wie es dir gefällt.
Liebe Grüße
Martina
Hi!
AntwortenLöschenMir hat es auch sehr gut gefallen, aber ihr zweites fand ich noch besser.
Lg Sonja
Oh es gibt ein zweites von ihr? Danke für die Info. Werde es mir in dem Fall ganz bald zulegen :-)
LöschenLiebe Grüße
Martina