Historischer Lesetipp - Rezension zu Rebecca Gablés "Die fremde Königin"
Titel: Die
fremde Königin (Otto der Große 2)
Autor: Rebecca
Gablé
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 768
ISBN: 978-3431039771
Preis: 26,00€ (Print) / 19,99€ (Ebook)
Erschienen: 04/2017
Genre: Historischer Roman (ab 16)
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"Könige sind wie Gaukler. Sie blenden die Untertanen mit ihrem
Mummenschanz, damit die nicht merken, dass das Reich auseinanderfällt"
Anno Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber
unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen
gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin Adelheid aus der
Gefangenschaft in Garda befreien. Auf ihrer Flucht verliebt er sich in
Adelheid, aber sie heiratet König Otto.
Dennoch steigt Gaidemar zum Vertrauten der Königin auf und erringt mit
Otto auf dem Lechfeld den Sieg über die Ungarn. Schließlich verlobt er sich mit
der Tochter eines mächtigen Slawenfürsten, und der Makel seiner Geburt scheint
endgültig getilgt. Doch Adelheid und Gaidemar ahnen nicht, dass ihr
gefährlichster Feind noch lange nicht besiegt ist, und als sie mit Otto zur
Kaiserkrönung nach Rom aufbrechen, droht ihnen dies zum Verhängnis zu werden
...
Ein sehr imposantes Cover, das mit seiner Schlichtheit überzeugt.
Dunkles Royalblau, ein mit Edelsteinen verzierter goldener Armreif. Die
Seitenränder sind mit schlichten goldenen Ornamenten verziert und
unterstreichen den edlen Eindruck des Titelbilds. Mich als Cover-Victim hat es
direkt angesprochen.
Der Schreibstil ist wirklich eindrücklich. Da es mein erster Gablé ist,
kann ich ihn nicht mit den anderen Büchern vergleichen, aber es wurde schon
mehrfach betont, dass die Autorin eine unglaubliche Sprachfertigkeit hat. Ich
kann diesen Eindruck nur teilen, denn sie hat es geschafft, dass ich mir die
Szenerien detailliert vorstellen konnte und Bilder vor meinem inneren Auge
entstanden sind. Manche zu überschwänglichen Ausschmückungen und Beschreibungen
lassen den Lesefluss etwas zäh werden, doch das war hier nicht der Fall. Der
Einstieg fiel mir so leicht, mir ist noch nicht mal aufgefallen, dass es sich
bei diesem Buch um den zweiten Teil einer Reihe handelt, was aber der beste Beweis
ist, dass man beide auch unabhängig voneinander lesen kann.
Die Charaktere sind sehr authentisch und vielschichtig. Der Leser kann
sich leicht in die Situation und Emotionen der Figuren einfühlen, auch wenn sie
einer anderen Zeit entspringen. Für mich persönlich waren Gaidemar und Adelheid
die Favoriten, mit denen ich mitgefiebert habe.
Rebecca Gablé vermischt wirklich gekonnt Fiktion mit historischen
Fakten und man merkt, dass die sehr gut recherchiert wurden.
Ein absolutes Must-Read für Fans historischer Romane. Rebecca Gablé ist
eine Meisterin ihres Genres und schafft es, einen über fast 800 Seiten zu
fesseln, ohne dass das Gefühl der Langatmigkeit oder Langeweile aufkommt. Ein
wirklich toller Roman, der Geschichte lebendig werden lässt.
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