Lesetipp - Rezension zu Stefan Bachmanns "Palast der Finsternis"
Titel: Palast der Finsternis
Autor: Stefan Bachmann
Verlag: Diogenes
Seiten: 400
ISBN: 978-3257300550
Preis: 18,00€ (Print) / 14,99€ (Ebook)
Erschienen: 08/2017
Genre: Gegenwartsliteratur (für mich Fantasythriller)
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Die Außenseiterin Anouk
ist mit vier anderen Kandidaten nach Paris gekommen, um einen lange
verschütteten unterirdischen Palast zu erforschen, den ein verrückter Adliger
zur Zeit der Französischen Revolution als Versteck für seine Familie erbauen
ließ. Doch nachdem die Jugendlichen einmal durch die Tür mit dem
Schmetterlingswappen getreten sind, erwartet sie in jedem weiteren Raum ein
neuer Abgrund, den sie nur gemeinsam bezwingen können.
Bei diesem Buch war meine Neugier zum einen durch das Hammer-Cover
(grün metallic mit goldenen Schmetterlingen) und den geheimnisvollen
Klappentext.
Beides hat mir extrem viel Lust auf das Buch gemacht, ohne dass ich wirklich wusste, was mich erwartet.
Beides hat mir extrem viel Lust auf das Buch gemacht, ohne dass ich wirklich wusste, was mich erwartet.
Man merkt das vielleicht schon bei der Genreeinordnung. Auch wenn es
wohl offiziell zur Gegenwartsliteratur gezählt wird, muss ich gestehen, dass es
für mich dabei eher um einen Fantasythriller handelt. Mit Gegenwartsliteratur
oder Contemporary verbinde ich persönlich andere Geschichten.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, wobei ich ihn dennoch als gehoben
einstufen würde. Immer wieder werden Fremdworte oder französische Sätze und
Phrasen eingeschoben. Keine Angst, zumindest das Französisch wird immer übersetzt
J
Erzählt wird aus zwei Perspektiven und Zeiten. Anouk erlebt das
außergewöhnliche und gefährliche Abenteuer in der Gegenwart, während Aurélie
uns immer wieder interessante und aufschlussreiche Einblicke in die Jahre 1789
und 1790 bietet. Allerdings habe ich, und das ist ein rein persönliches
Empfinden, ein Problem mit der Präsens-Erzählform. Ich weiß, es bringt mehr
Action und wirkt generell lebendiger, aber für mich ist die Vergangenheit
sinniger.
Die Figuren sind allesamt sehr geheimnisvoll und man bekommt, ähnlich
wie beim Zusammensetzen eines Puzzles, erst nach und nach ein Bild von ihnen.
Das hat mir sehr gut gefallen, denn so rätselte ich lange, wer wie tickt und
wie alles womöglich zusammenhängt. Auch die Handlung ist sehr undurchsichtig.
Sie bietet sehr viel Raum für Spekulationen und erst zum Ende wird das
Gesamtbild gelüftet. Das hält natürlich bis zum Schluss die Spannung aufrecht
und ich habe während dem Lesen mehr als nur eine Theorie entwickelt, um alle
Elemente des Romans zusammenzufügen (leider vergeblich).
Wie bereits erwähnt, handelt es sich für mich bei dieser Story um
einen Fantasythriller t, der mit einigen Horrorelementen durchaus
Gänsehautpotenzial hat. Ich persönlich empfand das nicht als schlimm, aber es
könnte sein, dass einige (sensible) Leser diese Szenen gruselig finden könnten.
Und dennoch regt sie zum Nachdenken an, denn manche Themen, die Stefan Bachman anspricht, haben sehr viel Tiefgang und philosophische Ansätze (emotionale Grundbedürfnisse, psychiologische Abgründe, Angst vor der eigenen Sterblichkeit).
Mir hat es sehr gut gefallen, denn es ist geheimnisvoll, gefährlich und
mystisch. Man rätselt und fiebert mit, man befindet sich in einer unglaublichen
und fantastischen Umgebung, erlebt Dinge, die teilweise die (normale)
Vorstellungskraft übersteigen. Ich habe die Lektüre sehr genossen und hatte
einige wirklich sehr unterhaltsame Lesestunden (wenn auch ab und an mit einer
leichten Gänsehaut).
Das Cover hat absolut gehalten, was es versprochen hat und ich kann das
Buch wirklich nur empfehlen.
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