Lesetipp - Rezension zu Laura Kneidls "Berühre mich. Nicht."
Titel: Berühre mich. Nicht.
Autor: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Seiten: 465
Preis: 12,90€ (Print) / 9,99€ (Ebook)
Erschienen: 10/2017
Genre: Liebesroman / Jugendroman
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Sie dachte, dass sie
niemals lieben könnte. Doch dann traf sie ihn ...
Als Sage in Nevada
ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts
außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist,
zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt
begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage
ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen
stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage
sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein
scheint, und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies
ihr Herz gefährlich schneller schlagen ...
Cover:
Sehr romantisch und schlicht. Die rosafarbenen Blüten darüber das weiße
Rautenmuster und die hübsche verschnörkelte Schrift. Wirklich hübsch
anzuschauen (auch wenn sich mir der Zusammenhang zur Geschichte nicht
erschließt)
Schreibstil:
Laura Kneidl schreibt unglaublich gut. Ihr Stil ist emotional, sehr
tiefgründig. Sie schafft es, einen direkt in die Situation einfühlen zu lassen
und Teil der Handlung zu werden. Ihre eindrückliche Art zu Schreiben hat mich
bei diesem Roman manchmal beinahe an meine Grenzen gebracht. Man erlebt durch
ihre Worte, man fühlt die Dinge und genau das machte es mir manchmal extrem
schwer.
Plot
& Charaktere: Harter Stoff. Dramatik pur. Ein junges Mädchen, das auf
Grund ihrer Vergangenheit unter extremen Angstzuständen leidet, versucht einen
Strich unter das zu setzen, was ihr widerfahren ist, aber irgendwie doch
regelmäßig von ihren Emotionen überwältigt wird. Laura Kneidl hat die
Situationen, die Erlebnisse, Flashbacks und alles, was diese Story ausmacht,
sehr authentisch beschrieben. Man leidet mit, man erlebt die Dinge, fühlt den Schmerz.
Man hofft, man bangt, man verzweifelt …
Stärken
& Schwächen: Für mich war dieses Buch eine echte Herausforderung, denn
der schmale Grat zwischen Verständnis und Mitleid auf der einen Seite und
genervt sein auf der anderen wurde ab und an überschritten. Ich verstehe, dass
das, was Sage erleben musste, sie geprägt, besser gesagt gebrochen hat. Sie
wurde zum Opfer und versucht sich aus dieser Rolle zu befreien. Das finde ich
gut, doch manches Mal war mir das alles nicht genug. Sie versucht stark zu
sein, es mit ihrem wenigen Mitteln alleine zu schaffen, aber mich hat genau das
manchmal aufgeregt. Diese Alleingänge. Ich bin emotional ziemlich Achterbahn
gefahren und das Ende hat mich wirklich extrem genervt.
Ein Buch, das definitiv unter die Haut geht. Laura Kneidl hat geschafft, mich mit diesem Buch an Grenzen zu bringen
und dennoch wollte ich wissen, wie es endet. Ich verstehe die Kritiker und ich
verstehe diejenigen, die es lieben. Das Thema an sich spaltet die Gemüter und
ich denke, jeder sollte sich sein eigenes Bild machen. Ich zieh einen Punkt ab,
denn auch wenn ich für Sages Verhalten theoretisch Verständnis habe, so hat es
mich praktisch verrückt gemacht. Wer dramatische Schicksale und
Liebesgeschichten voller Tiefgang mag, sollte sich definitiv daran versuchen.
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