Lesetipp - Rezension zu Markus Heitz' "Des Teufels Gebetbuch"
Titel: Des
Teufels Gebetbuch
Autor: Markus Heitz
Verlag: Knaur
Seiten: 672
ISBN: 978-3426654194
Preis: 16,99€ (Print) / 14,99€ (Ebook)
Erschienen: 02/2017
Genre: Mystery-Thriller
Kaufen kannst du es hier
Der ehemalige Spieler
Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte
aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel
unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte
Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf
sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür
interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem
Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht
weniger als sein eigenes Leben.
Als ich dieses Buch gesehen habe, wusste ich, das wird mein erster „Markus-Heitz“
sein, denn ich muss leider gestehen, dass ich ihn zwar kannte, aber noch keines
seiner Bücher bis dato gelesen hatte. Das Erste, was mir bei dem außergewöhnlichen
Cover auffiel, war der Totenkopf, der mich provokant aus dem Pik heraus
anzustarren schien. Der Klappentext verstärkte den Wunsch noch, der Geschichte
und den Geheimnissen dieser ungewöhnlichen Karten auf den Grund zu gehen.
Auch wenn Thriller jetzt nicht gerade zu meinen Favorites zählen, so
hat mich der Autor von Anfang an absolut in seinen Bann gezogen.
Sein Schreibstil ist wirklich genial. Er passt sich sprachlich so
authentisch an die einzelnen Situationen an. Er transportiert damit nicht nur
Stimmungen, sondern auch Zeitgefühl. Ich weiß nicht, ob das das treffende Wort
ist, aber gerade die Textpassagen, die im Leipzig zu Goethes Zeit (und teils
mit Goethe selbst) spielten, haben mich besonders fasziniert. Sowohl die
Dialoge als auch die Rahmenerzählung war so harmonisch in den historischen
Kontext eingepasst, dass ich das Gefühl hatte, zwischen den zeitversetzten
Handlungsebenen zu springen. Mit seinen Worten kreiert Markus Heitz eine
unglaubliche Atmosphäre, die mich mitgezogen und bis zum Ende nicht mehr
losgelassen hat.
Die Haupt- und Nebenfiguren sind allesamt sehr eigen. Für keine dieser
Personen konnte ich wirklich Sympathien entwickeln, denn jede von ihnen hatte
irgendwas Niederträchtiges an sich, das im Laufe der Zeit irgendwie zum
Vorschein kam. Leben und Tod, Gut und Böse, all das steht in diesem Roman sehr
nah beieinander und die Abgründe der menschlichen Psyche, wie leicht man sie
verführen kann, werden sehr plastisch und überzeugend dargestellt. Auch wenn
zum Ende ein paar kleinere Fragen (wirklich kleine Spitzfindigkeiten) offen
blieben, muss ich gestehen, dass ich absolut begeistert bin.
Die Handlung ist sehr gut recherchiert und im Anhang erklärt Markus
Heitz, warum er das Thema der Karten gewählt hat und gibt einen kurzen
historischen Exkurs zur Geschichte des Kartenspiels, was mir persönlich
wirklich sehr gut gefallen hat.
Markus Heitz ist wahrlich ein Meister auf seinem Gebiet. Er konnte mich
absolut überzeugen und ich habe das Buch verschlungen. Eine Geschichte voller
Spannung, unerwarteter Wendungen, Verschwörungen und Geheimnissen. Immer wieder
stellte ich mir die Frage, auf welcher Seite würde ich stehen, wie weit würde
ich gehen und hätten die Karten womöglich auch diese Anziehungskraft auf mich?
Ein absolutes Must-Read für Thriller-Fans.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptierst du die Speicherung deiner Daten, wie näher in der Datenschutzerklärung (https://derbuecherkessel.blogspot.com/p/datenschutzerklarung.html) ausgeführt.