Rezension von Karla Brandts "Schwester, bleibt mein Arm so?: Geschichten von der Intensivstation"
Bewertung 4 Sterne
Inhalt:
Schwester Karla arbeitet in einem Krankenhaus auf der
Intensivstation und berichtet von ihren teilweise skurrilen Erlebnissen mit den
Patienten und Kollegen. Auf sehr humorvolle Art bekommt man einen guten Blick
hinter die Kulissen und erlebt den Klinikalltag aus einer etwas anderen Perspektive.
Charaktere:
Karla ist eine resolute Frau, die nach ihrem Schulabschluss verschiedene
Berufsoptionen ausprobiert und durch einen Mitbewohner und ein Praktikum bei
dem der Krankenschwester hängen bleibt. Neben der Lehrzeit und den damit
verbundenen Erlebnissen, gibt sie einen herrlich komischen Einblick in den
harten Alltag einer Krankenschwester.
Schreibstil:
Die Autorin hat Talent im Umgang mit der Sprache. Sie
wechselt gekonnt zwischen gehobener Ausdrucksweise, Fachtermini und manchmal
derbe anmutender Wortwahl. Mit Fußnoten und Anmerkungen erklärt sie die, von
ihr benutzten medizinischen Fachtermini, so dass man bei der Lektüre auch sein
Wissen erweitern kann. Die Geschichte ist dynamisch und spritzig. Der Leser
erlebt den harten und beschwerlichen Alltag auf humorvolle Weise. Trotz all der
vermittelten Komik und der überspitzt anmutenden Situationen, wird die
Wichtigkeit und Bedeutung des harten Jobs einer Krankenschwester deutlich.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Literaturtrip in den wundersamen Kosmos
eines Krankenhauses. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und habe wichtige
Einblicke in den Beruf der Krankenschwester bekommen. Der amüsante Exkurs in
eine Welt, die normalerweise vor unseren Augen verschlossen bleibt. Dennoch musste
ich einen Stern abziehen, da mir die Sprache manchmal zu derbe war und ich bei
blutigen und zu realitätsgetreuen Beschreibungen aus der Intensivstation etwas
zu viel Fantasie bewiesen habe. Die Abläufe sind wirklich sehr realistisch und
plastisch beschrieben, weswegen mir das ein oder andere Mal flau wurde und ich
dezent über die betreffenden Stellen hinweg gelesen habe. Dieser subjektive
Eindruck sollte jedoch niemanden abschrecken, denn das Buch hat es wirklich
verdient gelesen zu werden. Es öffnet einem die Augen, wie schwer das
Pflegepersonal arbeitet und wie groß deren Beitrag für die Allgemeinheit ist.
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