Blogtour zu David Hairs "Die Brücke der Gezeiten - Ein Sturm zieht auf"


Herzlich willkommen zu meinem Blogtourtag zu David Hairs "Die Brücke der Gezeiten - Ein Sturm zieht auf". Nachdem ihr gestern bei Lisa mehr über die "unscheinbaren" Menschen erfahren habt, werde ich euch heute mehr über die Mythen und Religionen, die im Buch vorkommen, erzählen.
Bevor ich aber auf die Geschichte eingehe, möchte ich euch erst einmal einen generellen Überblick verschaffen, was Religionen und Mythen per Definition überhaupt sind.


Religionen:


Symbole einiger Religionen:
Christentum, Judentum, Hinduismus,
Islam, Buddhismus, Shinto,
Sikhismus, Bahaitum, Jainismus
Quelle: Wikipedia
Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte transzendente (überirdische, übernatürliche, übersinnliche) Kräfte und damit verbundene heilige Objekte ist, die nicht im Sinne der Wissenschaftstheorie bewiesen werden können, sondern nur im Wege individueller intuitiver Erfahrung.

Im Gegensatz zu den philosophischen Weltanschauungen, die ebenfalls auf Glaubenssätzen basieren, bezeichnet Religion soziale und kulturelle Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. In diesem Zusammenhang kann Religion eine Reihe von ökonomischen, politischen und psychologischen Funktionen erfüllen. Diese weitreichenden gesellschaftlichen Verflechtungen bergen zwangsläufig ein großes Risiko der Bildung religiöser Ideologien.
(Quelle: Wikipedia)

Mythen:


Ein Mythos (maskulin, von altgriechisch μῦθος, „Laut, Wort, Rede, Erzählung, sagenhafte Geschichte, Mär“, lateinisch mythus; Plural: Mythen) ist in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Erzählung, mit der Menschen und Kulturen ihr Welt- und Selbstverständnis zum Ausdruck bringen. Im traditionellen religiösen Mythos wird durch den Mythos das Dasein der Menschen mit der Welt der Götter verknüpft.

Mythen erheben einen Anspruch auf Geltung für die von ihnen behauptete Wahrheit. Kritik an diesem Wahrheitsanspruch gibt es seit der griechischen Aufklärung bei den Vorsokratikern (z. B. Xenophanes, um 500 v. Chr.). Für die Sophisten steht Mythos im Gegensatz zum Logos, der durch verstandesgemäße Beweise versucht, die Wahrheit seiner Behauptungen zu begründen.

In einem weiteren Sinn bezeichnet Mythos auch Personen, Dinge oder Ereignisse von hoher symbolischer Bedeutung oder auch einfach nur eine falsche Vorstellung oder Lüge. So wird etwa das Adjektiv „mythisch“ in der Umgangssprache häufig als Synonymbegriff für „märchenhaft-vage, fabulös oder legendär“ verwendet.

Besonders in den ethnischen Religionen traditioneller Gesellschaften spielen Mythen heute noch eine wichtige Rolle.

Das Ensemble aller Mythen eines Volkes, einer Kultur, einer Religion wird als Mythologie (weiblich, von griechisch μυθολογία „Sagendichtung“) bezeichnet. So spricht man z. B. von der Mythologie der Griechen, der Römer, der Germanen. (zu weiteren Bedeutungen dieses Begriffs siehe Hauptartikel Mythologie)
(Quelle: Wikipedia)


Religion und Mythen in Urte (Yuros und Antiopia)


Religion und Mythen spielen in David Hairs Die Brücke der Gezeiten - Ein Sturm zieht auf eine wichtige Rolle. Es gibt vier Hauptreligionen in Urte, die in Konkurrenz zueinander stehen.


Dieses Bild symbolisiert für mich die
beiden Gottheiten des Sollan-Glaubens.
Quelle: Pixabay
In Yuros war die ursprüngliche Religion der Sollan-Glaube. Dieser entwickelte sich aus den Sonnen- und Mondkulten der Yothic, die vor der Bildung des rondelmarischen Kaiserreiches vorherrschten. Im Mittelpunkt dieses Glaubens steht der Stammvater der Menschheit Sol (die Sonne). Seine Frau Dara (auch Lune genannt) verkörpert den Mond. Geleitet werden die Gläubigen von den Drui, die sowohl für die Geschichtsschreibung, die Leitung der jahreszeitabhängigen Rituale sowie die moralische Führung zuständig sind. Mit der Eroberung Yuros durch die rondelmarischen Magi wurde Y411 (nach der Zeitrechnung auf Urte) der Sollan-Glaube durch die Religion Kore ersetzt. Einige der nicht zum rondelmarischen Kaiserreich gehörigen Gebiete praktizieren noch immer den Sollan-Glauben (Sydia, Schlessen, Rimoni und Pontus sowie Rimonier in Javon). In unserer Welt fühle ich mich an die ursprünglichen Religion aus Ägypten oder Irland erinnert.


Dies erinnert mich an Corineus, der von Kore
selbst das Geschenk der Gnosis erhält und es
durch seinen Tod an seine Anhänger weitergibt.
Quelle: Pixybay
Kore ist die Hauptreligion in Yuros und etablierte sich nach der Eroberung des Reiches durch die Magi. Diese sind Hauptbestandteil des Glaubens und die Lehre besagt, dass die Magi ein Geschenk des Himmels sind und ihr Anführer, Johan Cori, auch Corineus genannt, der Sohn Kores war. Durch sein Opfer wurde der Menschheit die Gnosis gegeben. Einige Auserwählte haben sich dieses Geschenks als Würdig erwiesen und stehen über den Menschen. Die Religion verspricht ihren Anhängern ewiges Leben, wobei nur die Magi direkt nach ihrem Tod ins Himmelreich aufsteigen. Ein gewöhnlicher Mensch muss sich das Himmelreich erst durch gute Taten verdienen. Die Sündigen werden nach ihrem Tod nach Hel verbannt, in dessen unterirdischem Flammenmeer Jasid herrscht. Diese Religion entspricht meiner Vorstellung am ehesten dem christlichen Glauben.


So stelle ich mir einen Dom-al'Ahm vor
Quelle: Pixabay
In Antiopia gibt es zwei Hauptreligionen. In Nordantiopia hat sich der Amteh-Glaube durchgesetzt. Dieser entstand aus den Lehren des Propheten Aluq-Ahmed von Hebb, dessen Worte im heiligen Buch Kalistham zusammengefasst sind. Es gibt nur einen Gott (Ahm), der über das Paradies herrscht, in welches die Gläubigen nach ihrem Tod aufsteigen. Die Sünder fristen ihr Dasein im Jenseits einer Eiswüste, über die der Shaitan (ewiger Feind) herrscht. Die von Männern dominierte Religion ist gekennzeichnet durch viele zeitaufwendige, in der Öffentlichkeit zu zelebrierende Rituale. Es gibt viele Splittergruppen dieses Glaubens, die zum einen die Lehren des Aluq-Ahmed sehr liberal auslegen und zum anderen die recht fanatischen Gruppierungen, die eine sehr strenge Auslegung des Glaubens praktizieren. Hier fühlte ich mich in den Grundzügen an den Islam und vereinzelte Elemente des Hinduismus erinnert.


So stelle ich mir einen Guru der Omali vor
Quelle: Pixabay
Die letzte recht große Religion in Antiopia ist der Omali-Glaube. Dieser entstand in vorgeschichtlicher Zeit in Lakh und ist durch die Vielfalt der Göttlichkeit gekennzeichnet. So besteht der Glaube nicht nur aus dem höchsten göttlichen Wesen (dem Aum), sondern manifestiert sich in ca. 15 Hauptgottheiten und hunderte untergeordnetere Gottheiten. Das Besondere hierbei ist, dass jede Gottheit mit einer bestimmten Fähigkeit belegt wird. Anders als bei den vorangegangenen Religionen, glauben die Omali-Anhänger an einen endlosen Kreislauf aus Leben und Tod (Samsa). So werden die Seelen nach dem Tod nicht automatisch in ein Himmelreich oder eine Hölle geschickt, sondern wiedergeboren. Dieser Kreislauf endet erst, wenn die Seele es geschafft hat sich zu vervollkommnen, um in das sogenannte Moksha einzutreten und sich mit Aum zu verbinden. Dieser Glaube erinnerte mich mit seinen Elementen sehr an den indischen Hinduismus.


Da ich bisher nur über die Religionen des Buches geschrieben habe, möchte ich nun auch noch den wichtigsten Mythos der Geschichte etwas näher betrachten. Um die Entstehung der Magi ranken sich die Legenden. So wird überliefert, dass Corineus (Johan Corin), geboren als Sohn einer rondelmarischen Adels-Familie, dem höfischen Leben den Rücken kehrte, um ein freies und einfaches Leben zu führen. Er schaffte es durch seine Verheißungen von freier Liebe und anderen schönen Dingen eine Schar junger Menschen (ca. 1000) zu verleiten, sich ihm anzuschließen. Sie zogen durch die Lande und stifteten Unruhe, wo auch immer sie sich aufhielten. Bis zu jener schicksalhaften Nacht, in der sich die Bewohner einer Stadt mit Hilfe nahe liegender Truppen dieser Unruhestifter zu entledigen versuchten. Sie umstellten das Lager von Corin und seinen Anhängern. Die Geschehnisse wurden zur Legende und schließlich zur heiligen Lehre der Kores-Anhänger: Lichter erschienen, Stimmen ertönten, die Soldaten starben auf viele verschiedene Arten, auch die meisten Anhänger Corins sowie er selbst ereilte dieses Schicksal. Übrig blieben die Gesegneten Dreihundert, die ersten Magi. Sie verfügten über Fähigkeiten die Elemente zu beeinflussen und sich ihrer zu bemächtigen. Für sie war klar, dass Corin sein Leben für sie gab, um sie mit dieser göttlichen Gabe zu segnen. So wurde Corin zum Mythos und galt als Ursprung der Gnosis, die den Magi zu Macht und Ruhm verhalf.


Gedankenspiel


Beim Lesen fiel mir immer wieder die starke Präsens des Glaubens und der hohe Stellenwert der Religion in dieser Geschichte auf. Die Rituale der Omali wurden sehr ausgiebig beschrieben, die Lehren des Corineus näher beleuchtet und immer wieder kam der Zusammenhang zwischen Krieg und Religion auf. Ich fühlte mich oft an unsere eigene Geschichte erinnert, in der im Namen der Religion Kreuzzüge, Anschläge, Herrschaftsumstürze und Verfolgung Andersgläubiger gerechtfertigt wurden und werden. Auch der Mythos um die Gesegneten Dreihundert hat mich immer wieder fasziniert. Ohne die Geschehnisse zu hinterfragen, wird deren Vormachtstellung durch Gott gegeben akzeptiert. Menschen, die Fragen stellen oder kritisch zu den Lehren der Religion stehen, werden verfolgt und systematisch ausgeschaltet. Aber nicht nur die negativen Aspekte werden uns im Buch näher gebracht. Es finden sich auch Elemente der Toleranz, des friedlichen Zusammenlebens und der Akzeptanz der Andersartigkeit von Glauben und Kultur, die als Vorbild auch in unserer heutigen Zeit gelten sollten. David Hair gelingt es meiner Ansicht nach sehr gut, die Schwächen der Religion darzustellen und lässt uns kritisch hinterfragen, was uns als "Wahrheit" verkauft wird. Sein Buch ist daher nicht nur eine gelungene Fantasy-Reise in eine andersartige Welt, sondern ein Spiegel unserer eigenen Glaubens-Kultur, die wir auch heute noch dringend aufarbeiten müssen.




Wie immer gibt es auch wieder was Tolles zu gewinnen. Um zu gewinnen müsst ihr an jedem Blogtourtag das versteckte (und markierte) Wort finden.

Setzt ihr alle Worte zusammen, so erhaltet ihr einen Lösungssatz, den ihr bitte an info@buchreisender.de mit dem
Betreff: Die Brücke der Gezeiten
bis spätestens 17.06.2016 um 23:59 Uhr schickt.

Zu gewinnen gibt es den Print "Die Brücke der Gezeiten - Ein Sturm zieht auf" von David Hair.



Teilnahmebedingungen für das Gewinnspiel:
Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf.
Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal pro Tag an dem Gewinnspiel teilnehmen.
Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
Das Gewinnspiel wird von buchreisender.de organisiert.
Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
Das Gewinnspiel endet am 17.06.2016 um 23:59 Uhr

Kommentare

  1. Guten Morgen!

    Ein ganz toller und ausführlicher Beitrag! Es klingt immer interessanter :)
    Das mag ich sehr gerne, wenn solche Themen aufgegriffen werden, am Rande, aber doch präsent und man Vergleiche zu uns ziehen kann.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Morgen Und tada dabin ich auch um weiter mein Glück für eine Printausgabe zu versuchen :-) Es ist einfach tolle wenn wahre Sachen aufgegriffen werden und die mit dem Buch irgend wo verschmelzen und man dies auch damit vergleichen oder vorstellen kann!
    LG Jenny
    jspatchouly@gmail.com

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  3. hi

    ich würde sagen demut und würde den manche ritter haben sich doch was eingebildet einer zu sein und waren dadurch keine guten ritter beste vorlage die wanderhure :D

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  4. Guten Morgen!

    Es fehlen hier noch der 3. und der letzte Tag der Tour und somit auch zwei Wörter für den Lösungssatz ... Weißt du was darüber, ob die Beiträge noch kommen? Ich hab schon nachgefragt, aber keine Antwort erhalten?

    Liebste Grüße, Aleshanee

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