Mythos Shakespeare: Blogtourtag zu Jeanette Wintersons "Der weite Raum der Zeit"
Herzlich willkommen zum zweiten Tag der Blogtour zu Jeanette Wintersons "Der weite Raum der Zeit", einer Shakespeare-Adaption seines berühmten "Wintermärchen".
Nachdem ihr gestern mehr Details über das Stück des berühmten englischen Dichters und Schriftstellers erfahren habt, möchte ich euch heute ein wenig mehr über Shakespeare als Person, und im besonderen die vielen Mythen, die sich um ihn und sein Leben ranken, erzählen. Die Figur Shakespeare und sein Leben sind so umstritten, dass auch schon Hollywood die Brisanz erkannte und mit Roland Emmerichs "Anonymus" einen Blockbuster zu diesem Thema in die Kinos gebracht hat. Aber eins nach dem anderen.
William Shakespeares Leben
Quelle: Pixabay |
Ob dies wirklich zutrifft, bleibt wohl eher Spekulation, denn die Wissenschaftler behaupten, dass die 3-Tages-Tauf-Theorie an den Haaren herbeigezogen sei, um Geburtstag und Todestag zu vereinen.
Man geht davon aus, dass einer der bedeutendsten Schriftsteller und Dichter der Weltliteratur aus einem illiteraten Elternhaus stammt, wobei seine Eltern dennoch recht wohlhabend waren und ihm eine Schulbildung an der Grammar School in seinem Heimatort ermöglichten. Einige behaupten, seine Eltern seien Analphabeten gewesen. Als Beweis führen sie auf, dass Shakespeares Vater in seinen diversen Berufen (er war u.a. als Stadtrat, Kämmerer und bei Gericht beschäftigt) in den Korrespondenzen lediglich Zeichen als Signatur benutzt hätte.
Geburtshaus Shakespeare Quelle: Wikipedia |
Ein weiterer Fakt, der mich ziemlich beeindruckt hat, war, dass der 18- jährige Dichter seine damals schwangere Freundin (ich geh zumindest mal davon aus, da das Kind wohl seines war) geheiratet hat, obwohl diese als Bauerntochter weder standesgemäß noch in seinem Alter war.
In unserer Zeit hätte die Ehe eines 18-jährigen mit einer, haltet euch fest, 26 jährigen schon für Aufsehen gesorgt, doch zu der Zeit war die gute Dame schon kurz vor dem "Rentenalter" (legt man eine durchschnittliche Lebenserwartung von max. 30-40 Jahren zugrunde).
6 Monate nach der Hochzeit wurde die älteste Tochter Susanna geboren, der knapp zwei Jahre später die Zwillinge Hamnet und Judith folgten, wobei Hamnet aus unbekannten Gründen leider im Alter von 11 Jahren verstarb. (All die Daten, die dies belegen, sind offizielle Kirchendokumente, also Taufurkunden, das Datum des Aufgebotes und die Sterbeurkunden)
Kritiker behaupten, dass seine Kinder Analphabeten gewesen sind und es stellt ich heute noch die Frage, wieso so ein bedeutender und produktiver Schreiber seine Töchter nicht unterrichten ließ, damit sie seine Werke lesen und verstehen können.
Gegen dieses Argument könnte man jedoch anführen, dass zumindest Susannas Unterschrift überliefert ist und sie somit doch gewisse Kenntnisse im Lesen und Schreiben gehabt haben muss. Bei Judith ist nur eine Signatur überliefert, was aber, wie wir bei Papa John schon gelernt haben, für diese Zeit alles andere als untypisch war. Ich persönlich denke, wenn jemand so modern ist und eine schwangere Frau sehr hohen Alters heiratet, wird er wohl kaum seinen Töchtern Bildung verwehrt haben. Vielleicht war die Ausbildung nicht so umfassend, wie bei einem Jungen, aber ich denke, sie waren fit genug, um im Alltag zu bestehen.
Erstes unter dem Namen William Shakespeare erschienenes Werk, 1593 Quelle: Wikipedia |
„Eine Million Wörter an dramatischem und lyrischem Text sind von ihm überliefert, aber nur 14 (!!) mutmaßlich in seiner Handschrift geschriebene Wörter wurden je gefunden." (DIE ZEIT)
Woran liegt das? Verschwörungtheoretiker wittern darin die großen Skandale: Gab es den Schriftsteller William Shakespeare wirklich?
Fakt ist, die Informationen, die man über die ersten 28 Lebensjahre des mittlerweile romantisch verklärten Universalgenies hat, sind nur sehr spärlich und meist auch nicht gesichert. Fast 10 Jahre war er komplett von der Bildfläche verschwunden und das, was er in dieser Zeit gemacht hat, ist nicht eindeutig rekonstruierbar. Das ruft natürlich wieder die Skeptiker auf den Plan.
Der wohl größte Mythos rund um den Dichter Shakespeare ist, dass es ihn gar nicht gab. Insgesamt 57!!!! mögliche Kandidaten, die sich hinter diesem Pseudonym verstecken, werden gehandelt, wobei die meisten "Beweise" angeblich bei einem der Anwärter gefunden wurden.
Christopher Marlowe Portrait 1585 Quelle: Wikipedia |
Dagegen spricht allerdings, dass diese so leidenschaftlich angeführten Kenntnisse teilweise dermaßen absurd sind, dass sich der Verfasser, wer auch immer er war, definitiv nicht in den Regionen auskannte. Auch die angebliche Homosexualität, die man so leidenschaftlich zwischen den Zeilen in den Sonetten beschrieben finden kann, werden häufig als Argument für den schwulen Dichter Marlowe geführt.
Würde man die Werke des Dichters als eine Art literarisches "Tagebuch" sehen und interpretieren, mag dies womöglich zutreffen, doch war es zu Zeiten Shakespeare alles andere als üblich, dass sich die Verfasser in ihren Werken selbst reflektierten.
"Gedichte waren keine Ergüsse des Herzens, die einer Aufwallung der Gefühle geschuldet waren. Sie waren ein strenges Formenspiel, das gesellschaftlich reglementiert war und vor allem der Unterhaltung diente. Wir können die Texte und Gedichte also nur bedingt als Grundlage für unsere Annahmen über Shakespeare verwenden, was viele Spekulationen hinfällig macht." (literaturtipps.de)
Globe Theatre London (Rekonstruktion) Quelle: Wikipedia |
Wer auch immer er war, der Erfolg spricht für ihn. Es gibt natürlich noch viele weitere Mythen und Verschwörungstheorien, die sich um ihn, sein Schaffen und sein Vermächtnis ranken, doch das hätte den Rahmen noch viel mehr gesprengt.
Portrait mit Goldohrring Quelle: Pixabay |
Das Wort "Liebe" verwendete er insgesamt 2191 mal in seinen gesamten Werken.
Allein sein "Romeo und Julia" wurde in den letzten 10 Jahren in 24 Ländern aufgeführt, seine Werke werden in Büchern, Filmen und Serien adaptiert. Viele Phrasen aus seinen Texten haben als geflügelte Worte/Ausdrücke überlebt und sind heute aus dem Sprachgebrauch nicht mehr wegzudenken ( 'Heart of gold' (Henry V)/ 'Break the ice' (The Taming of the Shrew)/ 'For goodness’ sake' (Henry VIII)/ 'Love is blind' (The Merchant of Venice) )
Und alle seine Stücke, bis auf ein einziges ("Die lustigen Weiber von Windsor"), das in der UK spielt, sind in fiktiven oder fremden Ländern angesiedelt (auch wenn, wie wir bereits gelernt haben, einiges nicht so genau genommen wurde).
Shakespeare ist für mich ein absolutes Idol, denn ich bin immer wieder beeindruckt, wie er auch noch 500 Jahre nach seinem Tod unsere Kultur beeinflusst und bereichert.
Wenn ihr weitere Fakten und Mythen kennenlernen wollt, dann schaut doch auf die folgenden Seiten. Besonders das Interview zwischen Roland Emmerich und dem deutschen Shakespeare-Guru Frank Günther aus "Der Welt" möchte ich euch ans Herz legen.
Viel Spaß beim Schmökern :-)
http://www.history.com/news/history-lists/10-things-you-didnt-know-about-william-shakespeare
http://www.nosweatshakespeare.com/resources/shakespeare-facts/
https://de.wikipedia.org/wiki/William_Shakespeare
http://www.literaturtipps.de/topthema/thema/das-ewige-raetsel-um-william-shakespeare.html
Aber genug Theorie für heute.
Wie immer gibt es wieder einen tollen Preis zu gewinnen. Was müsst ihr tun, um in den Lostopf für den Print zu Jeanette Wintersons "Der wiete Raum der Zeit" zu springen?
Ganz einfach.... In den Blogtourbeiträgen sind Bilder einer Feder versteckt.
Ihr müsst sie zählen und die Gesamtzahl am Ende in einer Email an info@buchreisender.de Betreff: Der weite Raum der Zeit bis spätestens 23.08.2016 um 23:59 Uhr schicken.
Das war's auch schon, gut, ein wenig Glück bei der Losfee gehört natürlich noch dazu.
Teilnahmebedingungen:
*Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab 18 Jahren möglich. Andernfalls ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich.
*Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz.
*Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
*Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen.
*Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich.
*Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf.
*Der Gewinner ist damit einverstanden öffentlich genannt zu werden.
*Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal pro Tag an dem Gewinnspiel teilnehmen.
*Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen.
*Das Gewinnspiel wird von buchreisender.de organisiert.
*Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook.
*Das Gewinnspiel endet am 23.08.2016 um 23:59 Uhr.
*Der Gewinner wird per Mail kontaktiert!
*Der Beitrag der Gewinnernennung wird jeweils in der ersten Woche des Folgemonats veröffentlicht.
Hier nochmal der Blogtourfahrplan im Überblick:
15.08. – Shakespeares „Das Wintermärchen“
16.08. – Mythos Shakespeare
17.08. – Leo, MiMi und Xeno
18.08. – Der weite Raum der Zeit
19.08. – Perdita & Xenos einzigen Sohn
20.08. – Die Zeit heilt alle Wunden
21.08. – Die tiefe Sehnsucht in uns, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen
ah wie toll wieder der heute beitrag zu der Blogtour ist- ich freue mich jeden Tag aufs neue und Sage Dankeschön es ist immer wundervoll etwas zu lesen und auch alleine schon das buch...... einfach toll
AntwortenLöschenVLG Jenny
Danke liebe Jenny... Das bedeutet mir viel.
Löschensehr gerne und da freue ich mich ganz doll mit dir mit liebe Martina :-*
LöschenSchön das du immer mit dabei bist - bei dir wird es nie langweilig ;-)
Hallo ,
AntwortenLöschenvielen Dank für den tollen und interessanten Beitrag.
Liebe Grüße Margareta Gebhardt ( Stern44 )
margareta.gebhardt@gmx.de