Fantasywoche - Interview mit den Protagonisten aus Mella Dumonts "Colors of Life"-Reihe














Ich begrüße euch ganz herzlich zum vorletzten Tag der #Fantasywoche.
Ihr habt diese Woche schon spannende Interviews lesen, grandiose Live-Lesungen verfolgen und an tollen Gewinnspielen teilnehmen können.
Bei uns werdet ihr heute ein ganz besonderes Interview erleben, denn wir habe es geschafft, zwei verfeindete Clans an einen Tisch zu bekommen. Ich weiß, im ersten Augenblick kommt euch das nicht sonderlich spektakulär vor, doch schon während dem Lesen werdet ihr merken, welch tiefgreifende Fehde zwischen beiden Clans herrscht.
Also lehnt euch zurück und genießt den exklusiven Einblick, den ihr von Valerie, Lina, Leo und Marius Senior bekommt...

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß...


Vielen Dank, dass ihr es euch einrichten konntet und mich zu einem Interview trefft. Ich bin mir bewusst, dass es für euch alle sicher nicht leicht ist, hier zusammen an einem Tisch zu sitzen.
Zuerst würde ich gerne dich etwas fragen, Lina. Bevor du deine „Gabe“ erkennen und benennen konntest, bist du davon ausgegangen, dass du unter Halluzinationen leidest. Wie hat dies dein Leben beeinflusst?

Über viele Jahre fühlte ich mich in Gegenwart anderer Menschen einfach nicht wohl. Aber ich hatte keine Erklärung für das Phänomen, außer vielleicht, dass ich eben ein Einzelgänger war. Meine beste Freundin Angie hat mich oft zum Ausgehen motiviert, aber ich war immer froh, wenn ich wieder zu Hause war. So auch an diesem Abend, als wir diesen merkwürdigen Darko trafen, Leos Cousin. Er blickte mich an und mir wurde spontan schlecht! Als ich dann am nächsten Tag auch noch dunklen Nebel sah, war ich fest davon überzeugt, verrückt zu werden. Zum Glück hat meine beste Freundin Angie mir geholfen, das Phänomen neutral zu beobachten. Und wie sich dann herausgestellt hat, ist alles in Ordnung mit mir. Wenn wir davon absehen, dass ich Gefühle sehen und beeinflussen kann. (lacht)

Lina, obwohl die ganze Familie, allen voran deine Mutter, dich lieber in Berlin oder Leicester zum Studium gesehen hätte, hast du dich für Trier entschieden. Was genau war ausschlaggebend für diese Entscheidung, die doch einige Turbulenzen mit sich brachte?

Hoher Dom/Trier Quelle: Wikimedia
Ich wollte nach Trier, weil meine Granny und mein Onkel Bill dort wohnen. Und da die Uni einen guten Ruf hat und auch Angie mitkommen wollte, war das perfekt.
Leider hat meine Familie total gegen meine Entscheidung gemauert, ohne einen Grund zu nennen. Den habe ich dann erst viel später herausgefunden...





Lina, das Schicksal oder der Zufall hat dich zu Leo geführt. Wie hat sich das auf dein Leben ausgewirkt, was hat sich mit dieser Begegnung verändert?

Leo ist die Liebe meines Lebens. Er hat alles verändert. Mit seiner Geduld und mit viel Training hat er mir eine neue Welt eröffnet, die mich mein Umfeld anders wahrnehmen lässt. Ich verstehe jetzt, wenn ein Lehrer mich anschnauzt, weil er schon mit einer miesen Laune in den Seminarraum gekommen ist. Und ich kann (grinst) ihn etwas aufmuntern, damit er uns nicht zu arg piesackt während der Vorlesung. Seit ich meine Gabe einsetzen kann, bin ich ein neuer Mensch geworden.

Porta Nigra/Trier Quelle: Wikimedia
Und du, Leo, wie hast du euer Kennenlernen empfunden? Was hat sich für dich dadurch geändert?

Lina ist eine besondere Frau. Am Anfang war sie total schüchtern, aber je mehr sie über den Umgang mit Gefühlen lernte, desto selbstbewusster wurde sie. Leider ist sie manchmal auch stur und stürzt sich ins Risiko, ohne mich vorher zu warnen. Dadurch sind wir schon in einige Turbulenzen geraten.

Liebe Valerie, du bist nicht nur ein Mitglied des Mahler-Clans, sondern sogar eine der Vorsitzenden. Und du besitzt ebenfalls diese außergewöhnliche Gabe. Wie äußerst sich das? Seid ihr alle gleich talentiert?

Genau wie Lina kann ich sehen, wie andere Menschen sich fühlen. Das ist oft sehr hilfreich, kann aber auch ganz schön anstrengend sein. Nicht immer möchte man so genau wissen, wer sich gerade in einen verliebt hat. (seufzt) Zum Glück lernt man mit der Zeit, die vielen Informationen, die auf einen einstürmen, auch ein wenig auszublenden. Wir Mahlers sind alle hochempathisch, man sagt, wir blicken über deinen Kopf und uns offenbart sich dein Inneres. Aber gerade wenn es um innere Abgrenzung und Manipulation anderer geht, gibt es Empathinnen mit Stärken und Schwächen. Es ist eine Frage des Talents und des regelmäßigen Trainings. Ich hatte eine gute Lehrerin und konnte mich deshalb entsprechend entwickeln.

Marius, du bist der Großvater von Leo und das Oberhaupt deiner Familie. Kannst du mir erklären, was den Wagner-Clan, dem ihr angehört, von den Mahlers unterscheidet?

Quelle: Pixabay
Im Grunde sind wir uns viel ähnlicher, als wir immer glauben. Die Mahler-Frauen können Gefühle sehen, ihre Welt ist bunt. Die Mitglieder des Wagner-Clans spüren die Emotionen der Menschen. Und dafür bin ich sehr dankbar, denn ich bin mir sicher, dass diese vielen Farben mich beim Fahren durch die Innenstadt total ablenken würden. (lacht) Gemeinsam ist uns, dass wir auch beeinflussen können, wie andere sich fühlen.


Valerie, der Mahler-Clan lebt sehr zurückgezogen, weshalb ich dir sehr dankbar bin, dass du heute mit am Tisch sitzt. Wie würdest du den Konflikt mit den Wagners beschreiben? Warum lebt ihr so im Verborgenen?

Auch wenn Marius findet, dass wir uns sehr ähnlich sind, so unterscheidet uns doch der Machthunger und die Gier nach Einfluss und Erfolg. Dadurch kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Konflikten, Menschen sind gestorben! Noch heute liegen viele Mahler-Frauen in einem merkwürdigen Wachkoma, das wir nicht durchdringen können. Linas Tante ist leider eine dieser Frauen. Deshalb sind wir sehr vorsichtig. Die Anonymität ist der beste Schutz, den wir unseren Clanmitgliedern bieten können.

Marius und Leo, eure Familie wirkt im Vergleich zum Rest des Clans eher modern und tolerant,
vielleicht sogar ein wenig revolutionär. Wie erlebt und handhabt ihr die gängige Clan-Politik?
Marktkreuz/Trier Quelle: Wikimedia

(Marius seufzt) Wir sind die schwarzen Schafe des Wagner-Clans, weil es in unserer Ahnenreihe Kontakt zu Mahler-Frauen gab. Meine Mutter ist eine Mahler, mein Vater ein Wagner. Ich finde ja, dass diese Vermischung unseren Fähigkeiten dient, aber die anderen Clan-Mitglieder sehen uns als verunreinigt an. Wir sind ihnen ein Dorn im Auge.


Marius, aber bedeutet nicht genau diese Verschmelzung der Clans auch eine Chance? Was muss eurer Ansicht nach geschehen, damit es irgendwann ein konstruktives Miteinander geben kann?

Das halte ich gegenwärtig leider für ausgeschlossen. Unser Clan-Oberhaupt verachtet die Mahlers und tut alles dafür, um seine Macht auszubauen und den weiblichen Clan zu vernichten. Hatte ich erwähnt, dass in unserem Clan nur die Männer empathisch sind, während die Fähigkeit bei den Mahlers sich auf die Frauen konzentriert? (kratzt über seinen Bart) Ich glaube, das hätten wir früher klarstellen sollen. Nun, unser Konflikt stammt aus den Zeiten, in denen die Frauen noch unterdrückt wurden. Und die Emanzipation schreitet wegen des Oberhauptes nur langsam bis gar nicht voran. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf.

Marius, wenn es eine Wunschfee gäbe, was würdest du gerne verändern? Und du Valerie?

Marius: Nun, zunächst würde ich die Konflikte gerne aus dem Weg schaffen. Damit wir alle entspannt leben können. Es bedrückt mich sehr, dass so viele Frauen im Wachkoma liegen. Es wäre wunderbar, wenn wir eine Technik entwickeln könnten, mit der die Frauen aufwachen.
Valerie: Das würde ich mir auch wünschen. Und dann könnten wir auch mehr Zeit und Energie darauf verwenden, all unsere empathischen Talente umfassender auszubilden. Lina weiß ja genau, wie es sich anfühlt, wenn man sich von den Emotionen der Mitmenschen nicht abgrenzen kann.
Lina: Oh ja! Es ist verrückt. Du läufst durch die Stadt und von jedem Gefühl, das in Form eines Passanten an dir vorbeiläuft, bleibt ein wenig an dir haften. Wir sollten wirklich alle zumindest soweit ausbilden, damit sie nicht darunter leiden müssen.


Ich bedanke mich für eure Zeit und dass ihr mir einen Einblick in eure einzigartige Welt gewährt habt.

Quelle: Mella Dumont

Und wenn ihr neugierig geworden seid und mehr über die einzigartige "Colors of Life"-Reihe wissen wollt, dann schaut doch bei der Homepage der Autorin vorbei oder holt sie euch direkt bei Amazon. Mich persönlich haben diese Bücher sehr berührt und inspiriert, denn sie regen ebenso zum Nachdenken ein, wie sie einen unterhalten.
Vielen Dank liebe Mella, für diese wundervollen Geschichten und ich freue mich schon riesig auf Band 6 (Rosenmond).

Mella hat für euch im Zuge der Fantasywoche auch ein tolles Interview gegeben. Schaut doch mal rein und entdeckt, wie sie sich dabei so geschlagen hat.

Wir wünschen euch noch einen wundervollen Tag und viel Spaß weiterhin bei der #Fantasywoche.

Kommentare

  1. Das ist ein sehr schönes und interessantes Interview und tröstet mich ein wenig darüber hinweg, dass die Lesung gestern ausfiel. Vielen Dank für den tollen Einblick. Die Bücher stehen schon lange auf meiner WuLi.

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