Lesetipp - Rezension zu Katie Agnews "Die Perlenfrauen"
Titel: Die
Perlenfrauen
Autor: Katie Agnew
Verlag: Heyne
Seiten: 561
ISBN: 978-3453420298
Preis: 9,99€ (Print) / 8,99€ (E-Book)
Erschienen: 02/2017 (Neuauflage)
Genre: Frauenroman (Belletristik)
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Manchmal muss man alte Wunden öffnen, um sein Glück zu finden
Zu ihrem 18. Geburtstag bekam die Schauspielerin Tilly Beaumont 1947
eine atemberaubend schöne Halskette geschenkt. Das Schmuckstück begleitete sie
durch ihre ruhmreiche Karriere hindurch und zierte ihren Hals auf den
glamourösesten Partys – bis sie auf einmal spurlos verschwand. Jahre später
bittet Tilly ihr Enkelin Sophia, die Kette zu finden. Sophia hat gerade
schmerzlich erfahren, dass man mit gutem Aussehen und dolce vita allein keine
Rechnungen bezahlen kann. Die wertvolle Perlenkette könnte nun einige ihrer
Probleme lösen. Aber was sind die eigentlichen Gründe für Tillys Auftrag? Und
wie soll Sophia ein Erbstück finden, das sie noch nie gesehen hat?
Bei diesem Buch war ausnahmsweise mal nicht der optische Eindruck
ausschlaggebend, sondern der Klappentext, der mich unendlich neugierig auf
diese ungewöhnliche Geschichte gemacht hat.
Das Cover zeigt (höchstwahrscheinlich) rosa Kirschblüten, allerdings
bin ich mir bei der genauen Klassifizierung nicht ganz sicher (macht aber am
ehesten Sinn) und einige kleine Vögel. Der weiße Hintergrund wird durch eben
diese pinken und einigen gelben Farbreflexen aufgebrochen und wirkt relativ
schlicht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, detailreich und flüssig zu lesen.
Man findet recht schnell in die Geschichte, wenn sich einem auch nicht gleich
erklärt, wie die einzelnen Erzählstränge zusammenhängen und Kati Agnew gefühlt
ewig die unterschiedlichen Ebenen nebeneinander herlaufen lässt, so dass man bis
kurz vor Ende des Buches nicht wusste, wie das alles zusammengehört. So
verbinden sich durch die verschiedenen Protagonisten drei Kontinente und erst
im Laufe der Handlung wird klar, wie sie zusammenhängen. Doch die Autorin
verbindet nicht nur unterschiedliche Länder durch ihre Plotstränge, sondern
entführt ihre Leser zudem in unterschiedliche Zeiten (Vorkriegszeit bis ins Hier
und Jetzt). Mir persönlich haben diese Sprünge sehr gut gefallen, denn diese
exklusiven Einblicke ermöglichten mir, Situationen und Figuren differenzierter
einzuordnen und kennenzulernen. Allerdings muss ich zugeben, dass man die
Entwicklung der Figuren und manche Szenen gut hätte ein wenig straffen können. Versteht
mich nicht falsch, der Roman ließ sich gut lesen, dennoch habe ich des Öfteren
das Buch aus der Hand gelegt und Lesepausen eingelegt, weil die fesselnden
Elemente erst zum Ende hin aufkamen.
Die Sprache ist sehr leicht und angenehm zu lesen und man kann sich die
Orte, Personen und Szenerien sehr gut vorstellen.
Ein wirklich schöner Frauenroman für zwischendurch. Es war beeindruckend
zu sehen, wie die einzelnen Schicksale der Protagonisten über Jahre hinweg ganz
lose miteinander verwoben wurden und sich erst im Finale zu einem
übersichtlichen Geschichtenteppich zusammenfügen. Die Entwicklung der einzelnen
Persönlichkeiten und ihre Erlebnisse stehen hier ganz klar im Vordergrund. Man
hätte den Roman mit Sicherheit ein wenig straffen und so die Situationen
schneller zusammenführen können, aber über diese Langatmigkeit kann man sich
streiten.
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