Regeln und Sitten im Mittelalter - Blogtour zu Sandra Bäumlers "Die Schattenreich-Chroniken - Kreaturen der Nacht"


Herzlich willkommen zu Tag 2 der Blogtour zu Sandra Bäumlers "Die Schattenreich-Chroniken - Kreaturen der Nacht".
Gestern konntet ihr bei Katharina von booksline einen Einblick in das Buch bekommen, heute entführe ich euch ins Mittelalter und erzähle euch ein wenig über die damaligen Regeln und Sitten.


Bitte verzeiht im Voraus, wenn ich nicht auf alle Aspekte eingehe, denn das würde den Rahmen sprengen (und wahrscheinlich auch langweilen). Aber jetzt viel Spaß mit unserem kleinen Ausflug ins Mittelalter.

Wann war das noch mal?


Quelle: Pixabay
Das Mittelalter ist die Epoche zwischen der Antike und der Neuzeit und wird (auf wenn es darüber immer wieder wissenschaftliche Diskussionen gibt) auf die Zeitspanne zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert datiert.
Fälschlicherweise werden die Hexenverbrennungen oft dem Mittelalter zugeschrieben, was aber falsch ist, denn die sind definitiv hauptsächlich ein Phänomen der Frühen Neuzeit.

Um das Mittelalter besser zu verstehen, ist es unumgänglich, sich das Gesellschaftssystem der damaligen Zeit anzusehen.
Grob kann man sagen, dass das mittelalterliche Ständesystem aus drei Gruppen (der vierte Stand: Sklaven und Unfreie) bestand:

Quelle: Mittelalter Wikia
Klerus : zuständig für das Seelenheil, die sittliche und moralische Festigung. (0,5% der Bevölkerung)

Adel : Schutz des Klerus und der Bevölkerung im Kriegsfall (1,3 % der Bevölkerung)

Bauern : Seine Aufgabe war das Arbeiten. Bildete das wirtschaftliche und gesellschaftliche Fundament, hatte jedoch keinerlei Einflussnahme auf Politik oder ähnliches. (98,2% der Bevölkerung)




Zu welchem Stand man gehörte, wurde allein durch die Geburt bestimmt. Vor allem beim Adel und dem dritten Stand spielte es keine Rolle, ob man Geld oder Einfluss hatte. Das System galt als gottgegeben und unumstößlich.

Das Leben war geprägt von Regeln und Verboten.


So war zum Beispiel genau vorgeschrieben, was sie zu tragen hatten, denn die Kleidung galt nicht nur als Witterungsschutz bei schlechtem Wetter, sondern er zeigte direkt, welchem Stand man angehörte.
Während die Bauern nur Leinen und Wolle trugen, wurde die Garderobe von Klerus und Adel durch feinere Materialien und Stoffe ebenso aufgewertet wie durch aufwendige Verzierungen.
Mehr findet ihr hier.

Quelle: Mittelalter Wikia


Es gab einen gewissen Verhaltenskodex, wie man sich gegenüber höheren Ständen zu verhalten hatte. Jeder kannte seinen Platz und wusste genau, dass Ungehorsam hart bestraft wurde.

Auch bei der Ehe waren die Menschen nicht wirklich frei in ihrer Entscheidung. Meist haben die Eltern, wenn die Kinder zu heiraten hatten. Vernunftehen waren an der Tagesordnung - und das nicht nur beim Volk, auch der Adel verheiratete seine Nachkommen meist geschickt, entweder um die Kasse zu füllen oder politisch wichtige Allianzen zu knüpfen. Liebeshochzeiten waren da eher die Seltenheit.
Zudem musste darauf geachtet werden, dass nur von gleichen Stand und Rang geheiratet werden durfte. Unfreie und Sklaven durften keine Freien oder gar Adligen heiraten - man bleib unter sich. Okay, in einigen Ländern (je nach Region, Landesherrn oder Volk waren manche Gesetze schärfer) konnte der Herr den Unfreien/Sklaven freilassen und somit eine Hochzeit ermöglichen, allerdings war das nicht überall möglich.
Mehr dazu findet ihr hier.

Ein weiteres typisches System des Mittelalters war das Lehnswesen.

Quelle: Wikipedia
Diese Struktur zu verstehen, ist etwas kompliziert und würde wirklich sehr tief ins Detail gehen. Kurz und wirklich sehr vereinfacht gesagt:
Der Landesherr hat Ländereien, die er natürlich nicht selbst bestellt oder verwaltet. Die übertragt er an seine Vasallen, meist niedriger Adel, der sich dem Landesherrn dadurch verpflichtet. Er muss ihm Soldaten stellen und Abgaben leisten, zudem hatte auch der Vasall selbst Pflichten am Hofe des Lehnsherrn.
Die Bauern, die frei waren, waren ihrem Landesherrn zu Kriegsdienst verpflichtet. Da dies aber mit der Arbeit auf dem Feld nicht vereinbar war, gaben viele Bauern ihre Ländereien freiwillig ab und wurden Hörige.
Diese unfreien Bauern waren an das ihnen zugewiesene Land gebunden, sie lebten und bewirtschafteten, die ihnen entliehenen Gründe und gaben regelmäßig eine Art Steuer (den berühmten Zehnt, also ein Zehntel ihres erwirtschafteten Guts ab - konnte aber auch schon mal mehr werden, wenn mehr benötigt wurde, offiziell war es aber der zehnte Teil) an ihren Herrn ab.
Natürlich ist das alles jetzt sehr vereinfacht dargestellt und müsste viel differenzierter betrachtet werden, aber das würde wirklich den Rahmen sprengen.
Solltet ihr aber mehr wissen wollen, dann klickt doch entweder auf Mittelalter Wikia (etwas anspruchsvoller) oder lest es  recht einfach erklärt auf CPW-online nach.

Ich bin mir sicher, ich habe noch gaaanz viel vergessen, aber ich denke, die von mir aufgelisteten Regeln und Sitten erklären sehr gut, wie außergewöhnlich der liebe Viktor aus der Schattenreich-Chronik ist.

Viktor - ein untypischer Herr


Viktors Vater, der vor ihm die Ländereien als Landesherr verwaltet hat, ist eher der traditionelle und typische Herr gewesen - sich seines Standes bewusst, kein Respekt vor anderen und weder Feingefühl noch ein Funken Menschlichkeit in sich. Die Untertanen wurden als Leibeigene gesehen, deren einzige Aufgabe darin bestand, ihm zu dienen und seinen Lebensstandard so angenehm wie möglich zu gestalten.

Quelle: Pixabay
Viktor hingegen ist komplett anders. Er ist gerecht, zugänglich, kümmert sich um andere. Er ist besorgt und alles, was er tut, ist zum Wohl seiner Untertanen, denen er sich sehr verpflichtet fühlt. Er ist ein Paradebeispiel eines gütigen und gerechten Herrn, wie er damals wahrscheinlich nicht sehr oft zu finden war.

Sehr viele Dinge, die Viktor und sein ganzes Wesen ausmachen, waren sehr typisch für seine Zeit. Er hätte niemals eine Frau wählen dürfen, sie nicht seinem Stand entstammt, er hätte keine vertraute Beziehung zu seinen Bediensteten haben dürfen. Kurz gesagt, Sandra Bäumler hat in ihrem mittelalterlichen Szenario einen unglaublich charismatischen Protagonisten erschaffen, der seiner Zeit weit voraus ist und gegen einige Gepflogenheiten der damaligen Zeit verstößt - irgendwie ein charmanter Revoluzzer!

Ich hätte natürlich detaillierter verraten können, was das alles genau bedeutet, aber ich wollte vage bleiben, denn ich würde euch sonst wirklich zu sehr spoilern.
Taucht lieber selbst ab in diese ungewöhnliche mittelalterliche Welt voller Geheimnisse, Gefahren und Mysterien.

Morgen geht es dann weiter bei der lieben Susanne bei Bücher aus dem Feenbrunnen, die sich mit den Vampiren und ihren Gegenspielern beschäftigt.


Aber halt, es gibt natürlich auch noch etwas zu gewinnen.



1. Preis:
1x Taschenbuch
1x Bildband
1x Tarotkartenset
1x Flyer


2. Preis:
1x Tarotkartenset
1x Ebook

Beispielabbildung

Tagespreis:
täglich variierendes Goodiepaket 
gespendet von
Sandra Florean
Natascha Kribbler
Hedy Loewe
Birgit Otten
Julianna  Grohe


Meine Tagesfrage an euch lautet:


Würdet ihr gerne im Mittelalter gelebt haben? Und wenn ja, was wäre eure Vorstellung davon? Welchem Stand hättet ihr gerne angehört und wie wäre euer Tagesablauf wohl gewesen?


Teilnahmebedingungen:
*Teilnahme am Gewinnspiel ist erst ab 18 Jahren, oder mit Erlaubnis der Eltern
* Bewerber erklären sich im Gewinnfall bereit, öffentlich genannt zu werden
* Ein Anspruch auf Barauszahlung des Gewinns besteht nicht
* Keine Haftung für den Postversand
* Versand der Gewinne innerhalb Deutschland – Österreich – Schweiz
* Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
* Bitte darauf achten eine Mail Adresse zu hinterlassen oder sich im Gewinnfall innerhalb einer Woche zu melden, denn ansonsten verfällt der Gewinn!
* Das Gewinnspiel läuft vom 16. Oktober 2017 - 22. Oktober 2017 um 23:59 Uhr
* Jeder Teilnehmer der auf allen Blogs der Blogtour kommentiert (Frage beantwortet) bekommt für jeden Tag und jeden Blog jeweils 1 Los. ( Bis zu 7 Lose kann man somit bekommen und die Gewinnchance erhöht sich automatisch.)
* Die Gewinnerbekanntgabe erfolgt am 23. Oktober 2017 bei Bücher aus dem Feenbrunnen im Laufe des Tages

Ich wünsche euch noch viel Spaß und Glück für das Gewinnspiel! Schaut doch mal in unserer Veranstaltung vorbei, da gibt es tolle Beiträge und ihr verpasst nichts :-)


Und damit ihr keinen einzelnen Tag verpasst, hier noch einmal der Fahrplan:


Mo. 16.10.2017 
Buchvorstellung + Leserstimmen
Katharina von booksline 


Di. 17.10.2017 
Die Regeln und Sitten im Mittelalter 
hier


Mi. 18.10.2017 
Vampire und ihre Gegenspieler 



Do. 19.10.2017 
Die Charaktere 
 Bianca von Bibilotta



Fr. 20.10.2017 
Die Athmosphärische Umgebung 



Sa. 21.10.2017 
Protagonisten Interview 
Susanne von Magische Momente



So. 22.10.2017 
Autoreninterview mit Sandra Bäumler
Jacqueline von Line's Bücherwelt 


Mo. 23.10.2017 
Gewinnerbekanntgabe 

Kommentare

  1. Hallo und einen guten Morgen.
    Wenn ich im Mittelalter gelebt hätte ( was ich nicht würde wollen) wäre ich gern mindestens Adelsgeschlecht. Es bestanden doch Zustände, die man sich heute kaum noch vorstellen kann. Ich möchte mich nicht unbedingt bedienen lasen, aber Wasser im Brunnen holen um sich dann damit zu waschen und dieses zu trinken und mehr oder weniger im Schmutz zu leben mit Ratten und so weiter... Nein Danke.
    Ich finde natürlich die Zeit schon spannend und die Kleider toll, ich gehe gern mal auf die Mittelalter-Märkte, aber da kann ich dann wieder Heim in meine warme Wohnung und meine Dusche.
    Was ich wohl den ganzen Tag gemacht hätte? So ganz ohne Internet? Ich hätte wohl schon gearbeitet und natürlich hätte ich schon gehofft lesen zu können und mir den Zugang zu Bücher leisten zu können.
    LG Manu

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  2. Mittelater war ein sehr hartes Pflaster wenn ich gelebt hätte dann als Adelige oder dem königshaus!Tagesablauf wäre dann umsorgt zu werden und meinem Mann was tolles sticken☺toller artikel

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  3. Nein, ich möchte in keiner anderen Zeit als der heutigen leben. Als Frau, egal welchen Stands, hattest Du immer jemanden, meist vielen, zu gehorchen und warst körperlichen Übergriffen ausgesetzt. Freiheiten, Freizeit und persönliches Recht gab es nicht, erst recht nicht für Frauen. Daher »Nein«.

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  4. Hallo und guten Morgen Martina^^

    Im der Zeit leben , würde ich nicht wollen. Als Bauer hatte man es echt schwer.Denn meist wurde bestimmt mehr als der Zehntel gezahlt, weil die Lehnsherren den Hals nicht vollbekommen haben.Zu denen würde ich gehören wollen. Da hat man wenigstens einen gewissen Komfort.^^ Ich finde dieses Zeitalter aber sehr interessant.
    Danke liebe Martina , für diesen tollen Beitrag.

    Liebe Grüße Fatma

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  5. Ich wäre gerne eine Magd gewesen die aber eines höheren Standes mit keiner armen Familie sondern mit einer die schon an einem Hoffe des königs oder so angesehen ist und trotzdem der Arbeit des verkaufs und der handarbeit nachgeht und sich um ärmere kinder kümmert!
    VLG jenny

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  6. Also, wenn ich im Mittelalter gelebt hätte, wäre ich wohl dem Adel zuhören gewesen, aber wahrscheinlich wäre ich auch schnell als Hexe verbrannt worden.

    Das ist nicht eine Zeit, in der ich gerne gelebt hätte. Damals muss es überall sehr unangenehm gerochen haben, die hygienischen Voraussetzungen noch nicht gegeben waren. Auch die medizinische Versorgung war nicht gegeben. Oh man, nein, ich bin froh, heute zu leben, in einem Zeitalter, wo Blinddarm- oder Lungenentzündung kein Todesurteil sind, ganz zu schweigen von einer harmlosen Verletzung, die sich entzünden könnte...
    Dein Beitrag war interessant zu lesen, danke dafür. 😊

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  7. Huhu:)

    Ich stelle mir ganz oft vor, mal im Mittelalter zu leben! Ich liebe diese Zeit. Edel, eigenwillig, irgendwie menschlicher. Aber als Frau würde ich dort nicht gerne sein, deswegen hätte ich schon gerne einen ziemlich hohen Stand oder andersrum vllt jemand der komplett unsichtbar wirkt.

    Liebe Grüße,
    Lydia

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  8. Nein ich könnte es mir absolut nicht vorstellen in so einer Zeit zu leben, bei all den Regeln und Verboten, hat man es da nicht leicht zu der Zeit, allein die körperliche Arbeit war viel anstrengender.

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  9. Hallo,

    für das normale Volk war es eine harte entbehrungsreiche Zeit.
    Es war auch keine schöne Zeit für Frauen egal welchem Stand sie angehörten. Absolut keine Rechte, selbst wenn Sie dem Adel angehörte. Eine medizinische Versorgung war auch nicht wirklich gegeben, da bin ich wirklich happy in der heutigen Zeit, in einer warmen Wohnung mit fließend warm Wasser, Kühlschrank und allem was man so braucht zu leben.

    Liebe Grüße
    Angela

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  10. Huhu Nein ich hätte nicht gerne im Mittelalter gelebt. Ich mag unseren sanitären Standard :) wenn dann hätte ich gerne das leben einer etwas wohlhabenden Frau geführt. LG julia

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  11. Hallo,

    ich bin froh nicht im Mittelalter leben zu müssen, da begrüße ich doch lieber unsere moderne Welt mit besserer medizinischer Versorgung.

    LG
    SaBine

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  12. Ich glaube das Mittelalter wird all zu oft viel zu romantisch dargestellt. Es war damals ein hartes Pflaster und die Menschen haben nicht selten gehungert und gelitten. Ich denke da ist diese Zeit doch viel besser als das Mittelalter. Also... Nein ich wollte nicht im Mittelalter leben.

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  13. Hallo,

    nein, damals hätte ich nicht gerne gelebt, alleine schon wegen der hygienischen Bedingungen und auch das Essen war nicht so toll ;)

    LG

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