Lesetipp - Rezension zu Anne Sanders "Mein Herz ist eine Insel"
Titel: Mein
Herz ist eine Insel
Autor: Anne Sanders
Verlag: Blanvalet
Seiten: 384
ISBN: 978-3764505936
Preis:
14,99€ (Print)/ 11,99€ (Ebook)
Erschienen: 03/2017
Genre: Liebesroman
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Isla Grant ging es schon
mal besser. Ohne Wohnung und ohne Job bleibt ihr keine andere Wahl, als nach
Hause zurückzukehren, nach Bailevar, eine winzige Insel an der rauen Westküste
Schottlands. Und das, obwohl sie kaum Kontakt zu ihrer Familie hat. Als sie
auch noch ausgerechnet ihre Jugendliebe Finn wiedertrifft, sind alle
unliebsamen Erinnerungen zurück. Ihr einziger Lichtblick ist die alte Dame
Shona, die wie keine andere Geschichten erzählt, besonders gern die Legende von
der verschwundenen Insel. Doch schon bald erkennt Isla, welch tragisches
Geheimnis Shona zu verbergen versucht. Und auch ihre eigene Vergangenheit holt
Isla unaufhaltsam ein …
Cover: Ein
romantisch maritimes Sommer-Cover, das allerdings mehr an wärmere Gefilde als
an die raue schottische See erinnert. Ein schönes und wirklich ansprechendes
Titelbild, allerdings nicht so ganz passend zur Geschichte.
Schreibstil:
Anne Sanders Art zu schreiben ist sehr angenehm, auch wenn ich mich zu Beginn
erst daran gewöhnen musste. Sie passt sich sprachlich sehr stark der Stimmung
an und spiegelt dadurch den Gemütszustand von Protagonistin Isla wider. Ihre
Beschreibungen sind sehr eindrücklich und man kann sie die raue See, die karge
Insel und ihre eigenwilligen Bewohner sehr gut vorstellen.
Plot &
Charaktere: Der Plot ist, anders als angekündigt, kein Sommer-Wohlfühlroman,
nicht so seicht und fröhlich, wie man vielleicht erwarten würde. Isla, die vor
Jahren wie ihre Mutter schon Jahre zuvor von ihrer kleinen Heimatinsel geflohen
ist, um in der Ferne ihr Glück zu suchen, kehrt nach dem unglücklichen
Beziehungsaus wieder zurück und stößt damit natürlich einigen Menschen vor den
Kopf. Isla ist kein einfacher Charakter, weiß selbst nicht so recht, was sie
eigentlich will. Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven – der von
Isla und der von Finn. Zwischendurch bekommt man immer wieder Fragmente einer
Volkssage, die man sich auf der Insel erzählt, was der Story etwas Mystisches
verleiht. Mir gefällt, dass man neben den Hauptprotagonisten auch Einblicke in
das Leben der Nebenfiguren bekommt und sie dadurch lebendiger erscheinen. Die
Handlung ist gut durchdacht und überrascht immer wieder mit kleinen Details
oder unerwarteten Wendungen, die die Spannung bis zum Ende hochhalten.
Stärken
& Schwächen: Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Entwicklung der
Figuren. Zu Beginn sind sie alle ähnlich rau wie die schottische See und wirken
irgendwie verschroben, aber je mehr man sie kennenlernt, desto liebenswürdiger
werden sie und desto wohler fühlt man sich auf dieser kleinen Insel. Das ist
allerdings auch das Problem, also die Schwäche, die ich an dem Roman
kritisieren muss. Isla wirkt dadurch manchmal sehr undankbar und man hat es
schwer, ihre Art zu verstehen. Ich hatte das ein oder andere Mal meine
Schwierigkeiten mit ihr, denn ich wollte sie schütteln und aufwecken, sie
fragen, ob sie noch richtig tickt und ihr einen eiskalten Waschlappen
entgegenschleudern. Isla hat mich emotional gefordert, was allerdings ein rein
persönlicher Kritikpunkt ist, denn sie war wirklich authentisch und ihrer Linie
treu.
Dieses Buch
ist eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, eine tiefgründige Reise zu sich
selbst. Man kann sich sehr leicht in die Situationen und Figuren einfühlen und
erlebt mit ihnen eine wirklich schöne Zeit. Es macht Spaß dabei zuzusehen, wie
sich die Dinge entwickeln. Absolut unterhaltsam und eine klare Empfehlung.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar
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