Lesetipp - Rezension zu Katharina Secks "Die Tochter des dunklen Waldes"
Autor: Katharina Seck
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 417
ISBN: 978-3404208807
Preis:
12,00€ (Print)/ 9,49€ (Ebook)
Erschienen: 11/2017
Genre: Fantasy
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Der Morgenwald ist
verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.
Seit sie denken kann, hört
die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf
betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist.
Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten
Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden.
Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er
ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere
Entscheidung: Sie folgt ihm ...
Cover:
Schlicht und dennoch geheimnisvoll – Ein Frau in einem petrolfarbenen Kleid,
die auf einen Wald zuschreitet. Passend, wenn auch nicht außergewöhnlich.
Eyecatcher in diesem Fall sind die teils verschnörkelten Buchstaben des Titels.
Schreibstil:
Der Schreibstil von Katharina Seck ist unglaublich bildreich. Sie entführt ihre
Leser in phantasievolle Welten und beschreibt diese so detailreich, dass man
das Gefühl hat, ein Teil von ihr zu sein. Aber nicht nur das Setting, auch die
tiefgreifende Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten wird sehr
eindrücklich und ausführlich skizziert.
Plot
& Charaktere: Katharina Seck hat ein Händchen für ungewöhnliche
Figuren. Charakterstark, emotional und mit dem Herzen am rechten Fleck – starke
Persönlichkeiten, eingebettet in eine märchenhafte Erzählung. Mir persönlich
gefällt extrem gut, dass sie neue Geschichten zu Papier bringt, mich immer
wieder mit der Vielfalt ihrer Ideen überrascht. Sie adaptiert nicht, sie
erzeugt eigene Welten und deren Strukturen. Spannung, viele Geheimnisse und
sehr viel Gefühl sind zu einem tollen Storyteppich verwoben, der mich trotz
einiger vorhersehbarer Situationen doch das ein oder andere Mal überrascht hat.
Stärken
& Schwächen: Ihre Stärke ist für mich auch zugleich die größte
Schwachstelle an diesem Roman: die bildreiche Sprache. Sie ist so poetisch,
tiefgründig und reichhaltig. Sie zaubert Bilder und schafft es jedes noch so
kleine Detail vor mein inneres Auge zu malen. Doch genau das war für mich
einfach zu viel. Ich hatte das Gefühl mich in dieser „Detailversessenheit“ zu
verlieren. Manche Stellen waren so langatmig, das das Lesen zeitweise sehr zäh
wurde und seine Leichtigkeit einbüßte. Jemand, der genau das liebt, wird mich
sicher nicht verstehen, doch an manchen Stellen ist für mich weniger mehr, denn
wenn sich die Handlung zu lange zieht, verliert die Story an Power.
Ein Buch,
auf das ich mich unendlich gefreut hatte, da mich Katharina Secks „Silberne
Königin“ absolut verzaubert hatte. Leider konnte mich dieser Roman nicht ganz
so überzeugen, wie der Vorgänger aus ihrer Feder. Die Storyline ist super, die
Idee wirklich genial, nur leider war mir persönlich die Umsetzung ein wenig zu
detailliert beschrieben. Ich hab mich in ihren Bildern verloren und hätte mir
gewünscht, die Geschichte ein wenig straffer lesen zu dürfen. Dennoch denke
ich, dass jeder selbst testen sollte, ob er oder sie es ebenso empfindet, denn
eigentlich will man sich in den Büchern verlieren, alle Einzelheiten sehen und
sich von den Worten wegtragen lassen. Wer bildgewaltige Fantasymärchen mag,
sollte diesen Roman unbedingt lesen.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar
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