Rezension zu Deana Zinßmeisters "Das Auge von Licentia"
Titel: Das Auge von Licentia
Autor: Deana Zinßmeister
Verlag: Arena
Seiten: 320
ISBN: 978-3401603506
Preis:
15,00€ (Print)/ 11,99€ (Ebook)
Erschienen: 09/2017
Genre: Jugendfantasy
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Jonata lebt mit ihrer
Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die
Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und
schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und
die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht - jeden Tag,
schon seit Jahren. Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem
verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs
langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer
Bedrohung …
Cover:
Sehr geheimnisvoll. In der Mitte das Auge/ die Linse, eingerahmt von einem
Wald. Die Frauensilhouette direkt im Blickfeld mit der Waffe in der Hand – eine
Kampfansage?!
Schreibstil:
Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen, denn er ist sowohl für jüngere als
auch erwachsene Leser angenehm zu verfolgen und passt sich gut der
vorherrschenden Stimmung an. Sie konnte mich gut in die Situation reinversetzen
und hat mir das Setting und die Emotionen sehr gut vermittelt.
Plot
& Charaktere: Die Charaktere sind alle sehr authentisch kreiert und
beschrieben, auch wenn nicht alle meine Sympathie haben. Ein Fernsehprojekt, in
dem die Bewohner in mittelalterlichen Strukturen Leben, ein Experiment, bei dem
neue Generationen heranwachsen sollen, für die Licentia die einzige Realität
darstellt. Religion statt Wissenschaft – spannend! Gerade der
gesellschaftkritische Aspekt hat mich sehr gereizt und ich denke, das der Stoff
für einige Diskusionen liefert.
Stärken
& Schwächen: Hier wird die Sache schon schwieriger. Zu Anfang konnte
mich das Buch noch vollkommen fesseln, ich hab mitgefiebert und war neugierig
herauszufinden, was sich dahinter verbirgt. Doch leider schwand diese
Begeisterung mit fortschreitendem Verlauf. Die Autorin beruft sich auf ihre
ausgezeichnete Recherche, für mich war davon im Buch aber nicht viel zu merken.
Ich weiß, es klingt hart, aber es gab einige Sinnfehler für mich. Der Buchdruck
existierte im Mittealter noch nicht, ein autarkes Leben ohne Handel wirklich
schwierig (vor allem wenn Dinge da sind, die einfach nicht hätten gefertigt
werden können) und noch einige andere Situationen den Bildungsstandart und die
Erinnerungsfähigkeit kleiner Kinder betreffend (mit 6 Jahren kann man sich
Dinge für den Rest des Lebens merken, insbesondere, wenn das Leben nicht
wirklich aufregend und von viel Input geprägt ist) betreffend. Das Ende wirkt
leider sehr „konstruiert“ und „zusammengestrickt“.
Für mich ist
dieses Experiment leider gescheitert. Die Idee war wirklich gut und hätte mich
(der Anfang hat es bewiesen) auch fesseln können, doch leider ist die Umsetzung
nicht mein Fall gewesen und hat für mich persönlich zu viele Schwächen
aufgezeigt. Auch wenn das Ende einen zweiten Teil indirekt ankündigt, ist die
Reise mit diesem für mich zu Ende. Dennoch denke ich, dass ihr euch euren
eigenen Eindruck machen solltet. Vielleicht seht ihr es ganz anders.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar
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