Lesetipp - Rezension zu Daryl Gregorys "Die erstaunliche Familie Telemachus"
Autor: Daryl Gregory
Verlag: Eichborn
Seiten: 544
ISBN: 978-3847906384
Preis:
24,00€ (Print) / 16,99€ (Ebook)
Erschienen: 02/2018
Genre: Belletristik
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Auf den ersten Blick ist Matty Telemachus ein typischer
vierzehnjähriger Junge mit den typischen Problemen eines vierzehnjährigen
Jungen. Aber Matty ist alles andere als normal und seine Familie ist es schon
gar nicht. Als Matty entdeckt, dass er über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt,
macht er sich auf die Suche nach dem lange gehegten Familiengeheimnis: Sind
seine Verwandten wirklich Medien, beherrschen sie Telepathie, Telekinese und
vielleicht noch andere Kräfte?
Cover:
Das Cover hat mich neugierig gemacht – nicht so sehr, weil ich es besonders
schon fand, vielmehr wohl, weil es etwas anderes ist. Die orangefarbene 70er-Jahre
Tapete mit dem schon fast psychodelisch anmutenden Muster, darauf gerahmte
Familienportraits. Alleine vom Titelbild hätte ich mich nicht überzeugen
lassen, hier gab der Klappentext den Ausschlag, dass ich es lesen wollte.
Schreibstil:
Der Schreibstil liest sich sehr angenehm. Frech, lustig und bildreich – man hat
Spaß der Geschichte zu folgen.
Plot
& Charaktere: Eine außergewöhnliche Familie und eine ungewöhnliche
Handlung. Dieses Buch lässt sich irgendwie schwer kategorisieren, denn
irgendwie will es nirgendwo recht reinpassen. Auch der Aufbau ist etwas
gewöhnungsbedürftig, denn die Handlung ist aufgeteilt in verschiedene Episoden,
die sich jeweils einem Familienmitglied widmen, das man dann besser
kennenlernt. Die einzelnen Figuren sind sehr authentisch und damit wirklich
charmant. Der Roman, der in zwei Zeitebenen spielt, wird im Verlauf immer
spannender, bis sich am Ende alle Puzzlesteine zusammengesetzt haben. Das Ende
war für mich extrem unerwartet und hat mich wirklich begeistert.
Stärken
& Schwächen: Die größte Stärke dieses Buches liegt in seiner Andersartigkeit.
Der Autor kommt ohne große Action-Elemente aus und verbindet irgendwie so ein
bisschen von allem. Genau das war aber auch das, was mir so viele Schwierigkeiten
bereitet hat. Zu Beginn konnte mich das Buch noch nicht so wirklich fesseln.
Kapitelweise las ich und legte es immer wieder weg. Schön geschrieben und Unterhaltsam,
aber zu Beginn nicht so, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Erst zum
Ende hin, als sich die Fäden so langsam fügten und sich ein Bild für mich
ergab, konnte der Funke überspringen.
Wer Action, Spannung, extremes Drama, überschwängliche Gefühle oder
einen Lacher nach dem anderen sucht, wird hier nicht fündig. Dieses Buch hat
seine Stärken in den leiseren Zwischentönen und baut sich aus einem Elementemix
auf. Für mich war dieses Buch nett für Zwischendurch, wenn ich ein paar Minuten
Zeit hatte. Kapitelweise näherte ich mich dann jedoch einer Story, die mich am
Ende wirklich fasziniert hat, denn irgendwie hatte ich mit etwas anderem
gerechnet.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar