Martinas Leseeindruck zu Bettina Storks "Leas Spuren"
Titel: Leas Spuren
Autor: Bettina Storks
Verlag: Diana
Seiten: 464
Preis:
10,99€ (TB) / 9,99€ (Ebook)
Erschienen: 10/2019
Genre: historisches Drama
Mehr Informationen bekommst du hier
Klappentext:
Paris 2016. Ein lukratives Erbe winkt der Stuttgarter Historikerin
Marie und dem französischen Journalisten Nicolas, wenn sie eine schwierige
Aufgabe lösen: Gemeinsam sollen sie ein lang verschollenes Gemälde finden und
es den möglichen Überlebenden einer jüdischen Pariser Familie zurückgeben. Ihre
Suche führt sie nicht nur in die Wirren des Zweiten Weltkriegs und an die Abgründe
der Besatzungszeit, sondern wird rasch zu einem atemlosen Ringen mit der
Vergangenheit ihrer Familien. Im Dickicht des Kunstraubs der Nazis muss sich
Marie einem schrecklichen Geheimnis stellen – und bald auch ihren Gefühlen für
Nicolas.
Mein Eindruck:
Bürde oder großes Glück – die Antwort scheint in diesem Fall nicht so
leicht zu beantworten. Obwohl sich Nicolas und Marie noch nie zuvor getroffen
haben, verbindet sie ein gemeinsames Familiengeheimnis, dass sie gemeinsam
lüften sollen. Viele Fragen stehen im Raum und es nicht klar, ob sie die Mauer
des Schweigens durchbrechen können werden …
Bettina Storks hat sich einer brisanten Thematik angenommen und mit
unglaublich viel Fingerspitzengefühl einen dunkeln Bereich unserer Geschichte
beleuchtet. Sprachlich beeindruckend dicht und atmosphärisch verwebt sie Fakten
mit Fiktion und lässt ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden.
Gegen das Vergessen – ein Motto, dem sich auch dieses Buch verschreibt
und einen wichtigen Beitrag leistet.
Erzählt wird dieser gut recherchierte Roman aus drei Perspektiven auf
zwei Zeitebenen in zwei Ländern. Mir persönlich hat das unheimlich gut
gefallen, denn so bekommt die Story mehr Tiefe und die Figuren wirken
authentischer. Man kennt viele der angesprochenen Situationen sicher aus dem
Geschichtsunterricht, in dem der Nationalsozialismus intensiv behandelt wird,
doch diese Ereignisse aus Sicht der Protagonisten zu erleben, auch wenn diese
fiktiv sind, birgt eine ganz andere Intensität. Sie bekommen plötzlich ein
Gesicht und gehen einem direkt unter die Haut.
Mich hat die gefühlvolle, tiefgründige und dennoch dramatische Story
fasziniert, bewegt und lange nicht losgelassen. Chapeau!
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar
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