Martinas Leseeindruck zu Kester Grants "Der Hof der Wunder"
Titel: Der Hof der Wunder
Autor: Kester Grant
Verlag: Piper
Seiten: 416
Preis:
17,00€ (TB) / 14,99€ (Ebook)
Erschienen: 12/2019
Genre: Historischer Fantasyroman
Mehr Informationen bekommst du hier
Klappentext:
In einem alternativen Paris des Jahres 1823 ist die Französische
Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit
neun kriminellen Gilden, die die Unterwelt regieren. Zwischen den Gilden
herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, will ihre
Schwester Azelma retten. Kaplan, der Oberste der »Gilde des Fleisches«,
spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat sie an sich gerissen.
Aber die Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Die junge Waise Ettie soll
Nina bei einem verzweifelten Befreiungsplan helfen. Doch unvorhersehbare
Ereignisse wie eine Hungersnot und neue Revolutionäre zwingen die ungleichen
Verbündeten dazu, sich den verfeindeten Gilden anzudienen und bis zur großen
Zusammenkunft der Gilden, dem legendären Hof der Wunder, zu überleben. Aber als
Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg
auszubrechen ...
Mein
Eindruck:
Auch wenn mich dieses Buch zuerst mit seiner Optik überzeugt hat,
konnte mich letztlich auch die Story überzeugen.
Erzählt wird die Geschichte von Nina. Wie alt genau sie ist, wird nicht
gesagt, aber ich schätze sie zu Beginn auf etwa 12 bis maximal 14 Jahre. Sie schwebt
in Gefahr, denn der Vater liebt einen vollen Geldbeutel mehr als seine Kinder,
weshalb sie der Gilde der Diebe beitreten muss, um nicht das gleiche Schicksal
zu erleiden wie ihre Schwester Azelma. Sturköpfig, wie sie ist, schmiedet sie Pläne,
um das Unmögliche zu versuchen und ihre geliebte Schwester aus den Fängen des
Tigers zu befreien. Doch die Gefahren, die dabei auf sie lauern sind nicht zu
unterschätzen – ebenso wie ihr Starrsinn und Mut …
Ich mag Nina. Sie ist wagemutig, entschlossen, dickköpfig und hat das
Herz am rechten Fleck. Okay, ab und an ist sie leichtsinnig und vielleicht auch
ein wenig egoistisch, aber egal, welche Fehler sie auch begeht, sie setzt alles
daran, sie zum Guten zu wenden. Vieles habe ich einfach auf ihr Alter geschoben
…
Aber nicht nur Nina hat mir gut gefallen. Alle Figuren sind in vom
Wesen her unglaublich spannend, nicht unbedingt allesamt sympathisch, aber
dennoch so vielschichtig, dass sehr oft Grautöne selbst in den dunkelsten
Schattierungen zu erkennen sind.
Doch nicht nur die Figuren gefallen mir gut. Das Setting ins
postrevolutionäre Paris zu verlegen und dann Fiktion mit Fakten zu vermischen
empfinde ich als überaus gelungen. Natürlich kann man bei diesem Roman keinesfalls
von einem historischen Roman sprechen, aber dennoch wird ein besonderes Flair durch
die Wahl von Zeit und Schauplatz vermittelt.
Spannung, Dramatik, Moral, politische Querelen, ein wenig Gefühl und
eine Menge Fantasie machen diesen Roman zu einem absoluten Lesegenuss. Auch
wenn ich einige Kritikpunkte anderer Leser verstehen kann, möchte ich darauf
verweisen, dass es sich bei diesem Buch um einen Jugendroman handelt und man
bei diesem Genre doch vieles vielleicht nicht so verbissen sehen sollte. Mich
hat es beeindruckt. Ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen, so sehr hat es
mich fasziniert und mitgerissen.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar
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