Martinas Leseeindruck zu Sandra Binders "Schatten über Whitechapel"
Titel: Schatten über Whitechapel
Autor: Sandra Binder
Verlag: digital publishers
Seiten: 339
Preis: 10,99€ (TB) / 4,99€ (Ebook)
Erschienen: 02/2020
Genre: Übernatürlicher Thriller
Mehr Informationen bekommst du hier
Klappentext:
Du kannst nicht vor deiner dunklen Vergangenheit fliehen …
1888 versetzte ein unbekannter Serienmörder das Londoner
East End in Angst und Schrecken – heute setzt er sein grausiges Werk fort.
Während der Mord an einer Prostituierten die Polizei vor ein
Rätsel stellt, erkennt Privatdetektivin Maxine Atwood in der abscheulichen Tat
die Handschrift eines alten Bekannten: Jack the Ripper. Die in die Menschenwelt
verbannte Gefallene hofft zunächst auf einen Zufall, doch ›Saucy Jacky‹ meldet
sich bald schon persönlich bei seiner einstigen Rivalin: Wie damals schreibt er
ihr Briefe, führt sie mit echten Informationen und falschen Hinweisen in die
Irre und hetzt die Detektivin kreuz und quer durch ganz London. Maxine verfolgt
jede noch so winzige Spur, überprüft alle dämonischen Zweige der Stadt, aber
sie scheint ein Phantom zu jagen. Und der Ripper droht, ihr ein zweites Mal zu
entkommen ...
Mein Eindruck:
Jack the Ripper, eine Bestie, ein brutaler Serienmörder und
ein Phantom, dass die Menschen seit über 130 Jahren fasziniert. Viele
Geschichten ranken sich um den bekannten Killer, der sich mit seinen Morden in
den Köpfen unsterblich gemacht hat. Bis heute weiß keiner, wer die Verbrechen
tatsächlich verübt hat und genau diese Tatsache ermöglicht, dass der Mythos
schon auf viele verschiedene Arten interpretiert und ausgelegt wurde. So auch von
Sandra Binder …
Sprachlich konnte mich die Autorin überzeugen. Ihre Wortwahl
ist derbe, die Stimmung düster und perfekt auf die Story zugeschnitten. Egal ob
Figuren, Handlung oder Szenerie – ihr Stil passt perfekt und verleiht dem Ganzen
dieses besondere Flair.
Protagonistin Maxine ist eine tragische Figur, deren
Schicksal es ist, dem Ripper das Handwerk zu legen. Auch wenn sie zu Beginn der
Story eher mit ihren negativen Seiten glänzt, mochte ich sie von Anbeginn. Das
Schicksal hat es nicht gut mit ihr gemeint und bei all dem, was ihr
wiederfahren ist, ist es für mich verständlich, dass sie sich mit Alkohol
betäubt. Aber, egal was war, die neu aufflammende Mordserie zwingt sie zum
Handeln.
Mich erinnert sie sehr stark an Sherlock Holmes und Jack an dessen
Gegenspieler Moriarty. Schnell wird klar, dass Jack mit Maxine spielt und es
liebt, sie leiden zu sehen. Für mich hingegen lag der Reiz dieses Buches in der
Jagd, die ich mit Maxine erleben durfte. Man rätselt, überlegt, versucht
Zusammenhänge zu erkennen, um letztlich herauszufinden, wie alles
zusammenhängt. Die Art, wie das alte Thema neu interpretiert und ins
Fantastische geführt wurde, hat mir sehr gut gefallen.
Überraschende Wendungen
halten einen immer wieder auf Trab und zu keiner Zeit kam bei mir Langeweile
auf, im Gegenteil, ich konnte kaum erwarten, herauszufinden, wer Jack wirklich
ist und was er mit Maxine zu tun hat. Denn dass die beiden etwas verbindet,
wurde schnell klar …
Fantastische Wesen, brutale Morde, die sehr detailreich
beschrieben werden (nichts für zarte Gemüter), Fiktion die mit historischen
Fakten verschmilzt – eine gelungene Komposition, die Lust auf mehr macht.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar
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