Martinas Leseeindruck zu H.G. Parrys "Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep"


Titel: Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
Autor: H.G. Parry
Verlag: Heyne
Seiten: 608
Preis: 14,99€ (Print) / 11,99€ (Ebook)
Erschienen: 04/2020
Genre: Fantasy
Mehr Informationen bekommst du hier

Klappentext:    
Schon sein ganzes Leben lang hat der ebenso liebenswerte wie chaotische Literaturdozent Charley Sutherland versucht, seine einzigartige Begabung vor der Welt zu verbergen: Er kann Figuren aus Büchern zum Leben erwecken! Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt, und kompliziert, wenn plötzlich der Hund der Baskervilles in deinem Vorgarten sitzt. Nur Charleys Bruder Rob weiß von seiner Gabe. Deshalb läuten bei dem etwas biederen Anwalt auch sämtliche Alarmglocken, als er eines Nachts einen Anruf von Charley erhält und dieser ihm gesteht, er habe Uriah Heep, den Schurken aus Charles Dickens’ Meisterwerk »David Copperfield«, freigelassen. Und der hat nichts Geringeres im Sinn als das Ende der Welt. Gemeinsam versuchen Charley und Rob, Uriah zurück in den Roman zu verbannen, bevor er größeres Unheil anrichten kann. Doch dabei stoßen sie auf ein dunkles Geheimnis ...    

Mein Eindruck:
Stellt euch vor, ihr könntet die Helden eurer Geschichten aus den Geschichten herauslesen, sie lebendig werden lassen. Genau diese Fähigkeit hat Charly, ein junger Universitätsprofessor und seines Zeichens Wunderkind. Dass diese Gabe auch etliche Probleme mit sich bringt, bekommt sein Bruder Rob regelmäßig zu spüren, denn als großer Bruder ist er natürlich immer zur Stelle, wenn Charly mal wieder seine Hilfe braucht. Als plötzlich eine dieser herbeigelesenen Figuren eine neue Welt ankündigt und noch einige andere seltsame Dinge passieren, bekommt die ganze Situation eine neue Dynamik und ein ebenso spannendes wie gefährliches Abenteuer beginnt …
Sprachlich konnte mich H.G. Parry beeindrucken. Sie schreibt anspruchsvoll und detailreich, aber nicht so, dass es zäh wirkt. Man bekommt eine Fülle an Informationen, die sich manchmal allerdings erst im Verlauf erklären. Die Autorin beschreibt viele faszinierende Figuren, die sie aus einer Vielzahl lesenswerter Klassiker entleiht und in den Kontext ihres eigenen Romans interpretiert.
Handlung, Setting und Charaktere sind unglaublich harmonisch und stimmig aufeinander abgestimmt und begeistern von der ersten Seite an. Es war ein Spaß, sich zu überlegen, wer für all das Chaos zuständig ist, wie es weitergeht und welche Geheimnisse wohl noch so auf einen warten. Die Seiten sind zwischen meinen Fingern nur so hindurchgeglitten, allerdings muss ich gestehen, dass mich das Ende leider etwas enttäuscht.
Versteht mich nicht falsch, es ist gut und es passt auch, aber irgendwie wirkt es zu konstruiert. Meiner Meinung nach hätte es eine einfachere Art gegeben, die Geschichte aufzulösen. Im ersten Moment war ich zufrieden, doch irgendwie ließ mich die Story nicht los und die Gedanken drifteten ab. Je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, dass ich bei einem alternativen Ende mit Freuden die Bestnote verliehen hätte, nun aber doch Abstriche machen muss.
Der Roman ist toll, die Idee dahinter wirklich pfiffig. Ich kann euch dieses Buch wirklich von Herzen empfehlen, denn bis auf das kleine Manko mit dem Ende (wobei das auch ein rein subjektiver Eindruck ist) hat mich diese Geschichte wirklich gut unterhalten.





Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar


Kommentare

Mit dem Abschicken des Kommentars akzeptierst du die Speicherung deiner Daten, wie näher in der Datenschutzerklärung ausgeführt.