Martinas Leseeindruck zu Madeleine L'Engles "Durch die Zeit"

© Piper
Titel: Durch die Zeit und Raum

Autor: Madeleine L‘Engle

Verlag: you&ivi

Seiten: 273

Preis: 12,00€ (Print) / 9,99€ (Ebook)

Erschienen: 05/2020 (als Neuauflage, Original von 1978)

Genre: Fantasyroman 

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Klappentext:    

Zehn Jahre nach den Abenteuern von »Der Riss im Raum« kommen die Murrays an Thanksgiving zusammen. Meg und Calvin haben in der Zwischenzeit geheiratet, die Zwillinge studieren und Charles Wallace forscht weiterhin mit seinem Vater an der Tesserung. Doch die Familienidylle wird getrübt, als Megs Vater einen Anruf vom Präsidenten erhält: Eine politische Situation scheint kurz vor der Eskalation zu stehen und ein Atomkrieg bedroht die Erde. Charles Wallace trifft im Garten seiner Familie auf das geflügelte Einhorn Gaudior, mit dem er eine Reise durch die Zeit unternimmt, um die Erde zu retten. Doch die finsteren Echtroi haben noch nicht aufgegeben und versuchen ein weiteres Mal, Charles Wallace zu stoppen.

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch hat mich neugierig gemacht – zum einen ein wirklich ansprechendes Cover, zum anderen ein ebenso interessanter wie geheimnisvoller Klappentext. Und wieder einmal habe ich mich in einen Finalteil gestürzt, ohne die Vorgängerbände zu kennen – was in diesem Fall aber nicht sonderlich problematisch war. Trotzdem würde ich raten, die Teile in Reihe zu lesen, da man so die Figuren schon besser kennt und vieles leichter und schneller versteht.

Aber zurück zu diesem Buch.

Dass die Urfassung bereits vierzig Jahre alt ist, fiel vor allem bei der Sprache und den politischen Hintergründen auf.

Der nüchterne und relativ klare Stil war zwar gewöhnungsbedürftig, aber man fand sich nach und nach rein. Obwohl ich ein Kind der Achtziger bin und noch mit den Ausläufern des Kalten Krieges vertraut wurde, war für mich die Präsenz dessen in einem Kinderbuch doch ein wenig irritierend.

Aber wenn man die Zeit, in dem das Buch geschrieben und veröffentlich wurde, betrachtet, erklärt sich die Wahl.

Generell sind in diesem Buch sehr viele Elemente zu finden, die ich persönlich in keinem Kinderbuch erwartet hätte. Ich bin mir nicht sicher, ob die Themen junge, unerfahrene Leser nicht überfordern. Wir haben den spannenden Kontrast einer gelehrten Familie Murray, die alle den Naturwissenschaften verschrieben sind (die Eltern haben sogar einen Nobelpreis erhalten) und fantastischer Komponenten, die durchzogen sind von philosophischen und religiösen Gedanken. Es prallen also zwei recht konträre Anschauungen aufeinander.

Mir persönlich hat das Buch recht gut gefallen, auch wenn manche Passagen relativ langatmig waren und ich das Buch immer wieder zur Seite legen musste. Außerdem finde ich, dass die Story für ein Kinder- bzw. Jugendbuch zu wenig reflektiert. Fragen werden nicht geklärt, es ist einfach so – vielleicht hat das Ende der Siebziger gut funktioniert und war damals noch erzieherischer Usus, doch heutzutage wirkt das eher befremdlich.

Dieser Roman ist also eher etwas für erfahrene Fantasy-Fans.

 

 

 

Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar

 

 


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