"Elternabend: Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt)" – humorvoller Roman von Sebastian Fitzek
Der Kleinkriminelle Sascha Nebel hat sich zur falschen Zeit am
falschen Ort das falsche Auto für einen Diebstahl ausgesucht. Kaum, dass er
hinter dem Steuer eines Geländewagens Platz genommen hat, zieht eine Horde
demonstrierender Klimaaktivisten durch die Straße. Allen voran eine junge Frau,
die den SUV mit einer Baseballkeule demoliert. Als die Polizei auf der
Bildfläche erscheint, ergreifen Sascha und die Unbekannte die Flucht und platzen
in den Elternabend einer 5. Klasse. Um die Nacht nicht in Polizeigewahrsam zu
verbringen, bleibt ihnen keine andere Wahl: Sie müssen in die Rolle von
Christin und Lutz Schmolke schlüpfen, den Eltern des 11jährigen Hector, die
bislang jede Schulveranstaltung versäumten. Zwei wildfremde Menschen, zwischen
denen kaum größeres Streitpotential herrschen könnte, geben sich als Vater und
Mutter eines ihnen völlig unbekannten Kindes aus. Dabei ist die Tatsache, dass
Hector der größte Rüpel der Schule ist, sehr schnell ihr kleinstes Problem ...
Mein
Eindruck:
Ich liebe
Sebastian Fitzeks Humor und nachdem mir sein anderer „Kein Thriller“ schon
gefallen hat und ich Elternabend geplagte Mama bin, war ich natürlich
neugierig, was mich bei diesem neuen Roman erwartet. Doch was mich dann
letztlich erwartete, damit habe ich nicht gerechnet. Das klingt jetzt erst
einmal sehr kritisch, ist aber alles andere als das. Es ist einfach anders. Ja,
es hat Humor, also ist es auch zurecht in diesen Kategorien zu finden, dennoch kann
man keinen Klamauk oder eine Aneinanderreihung von Witzen erwarten. Das würde
weder dem Buch noch den angesprochenen Themen gerecht werden. Vielleicht merkt
man meiner ungelenken Art schon an, dass ich im Grunde nach Worten suche, um
dieses Buch passend zu beschreiben.
Fangen wir
mit dem Stil an, denn in dem Fall kann ich ganz klar sagen: genial. Ich mag
seine Art zu schreiben, eben dieser lockere Ton, mit dem er auch ernste und
schwerwiegende Themen ansprechen kann, ohne dass diese die Story diesen
besonderen Charme verliert. Dennoch war ich ein wenig überfahren von der Fülle
an ernsten Themen, denn tatsächlich habe ich nicht dermaßen viel Tiefgang und
Dramatik erwartet. Mobbing, Suizid und Depressionen sind die Schwerpunktthemen.
Manch einer wird sich nun fragen, wie passt das mit Humor zusammen und ja,
genau das macht es mir so schwer die richtigen Worte zu finden, denn irgendwie
passt es perfekt. Zumindest in der Art und Weise, wie sich der Autor diesen
Themen genähert hat. Feine Nuancen, ein paar extrem skurrile Situationen, dazu
noch eine Menge Situationskomik; dennoch bleibt der Ernst der Themen gewahrt.
Mich hat dieses Buch tief berührt und sehr lange bewegt. Manch einer wird
dieses Buch vielleicht kritisieren oder aus Prinzip nicht lesen, doch ich bin
froh, dass ich es getan habe, denn wir dürfen unsere Augen nicht verschließen.
Die Story mag fiktional sein, dennoch ist sie nicht komplett aus der Luft
gegriffen und ich finde toll, dass mit viel Feingefühl der Spagat zwischen
Drama und Humor gewagt wurde. Eine klare Empfehlung.
Vielen Dank
für das Hörexemplar
Mehr
Details zum Buch:
Titel: Elternabend:
Kein Thriller (Auch wenn der Titel nach Horror klingt)
Autor: Sebastian
Fitzek
Sprecher: Simon
Jäger
Verlag: Argon
Hörbuch
Dauer: 5h 48min
Preis: 16,99€
(Print) / 12,99€ (Ebook) / ab 9,95€ (Hörbuch-Download)
Erschienen: 04/2023
Genre: humorvolle
Belletristik
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